Angeführt von Draisaitl So viele deutsche Spieler starten in neue NHL-Saison

Köln · Die NHL startet in eine Saison. Neben Leon Draisaitl, der mit den Edmonton Oilers den nächsten Anlauf auf den Stanley Cup nimmt, sind wahrscheinlich sechs weitere deutsche Spieler dabei. Ein Überblick.

NHL: Die deutschen Profis in der nordamerikanischen Eishockey-Liga.
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Die deutschen Profis in der NHL

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Foto: dpa/Lynne Sladky

In der NHL startet in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die neue Saison. Angeführt von Starspieler Leon Draisaitl, der mit den Edmonton Oilers den nächsten Anlauf auf den Stanley Cup nimmt, stehen wahrscheinlich sieben deutsche Spieler auf dem Eis in den Arenen in den USA und Kanada - die finale Entscheidung über den Kaderplatz von Sturm-Talent "JJ" Peterka bei den Buffalo Sabres fällt erst am Montagabend.

Leon Draisaitl (25/Edmonton Oilers): Der beste deutsche Eishockeyspieler ist neben Superstar Connor McDavid die Säule bei den Edmonton Oilers. Das wohl beste Sturmduo der Liga ist heiß auf den Titel. In den vergangenen Jahren war in den Play-offs früh Schluss, das große Ziel Stanley Cup immer in weiter Ferne. Das soll sich nun ändern. "Ich glaube, dass unsere Zeit jetzt gekommen ist, dass wir jetzt auch die Mannschaft dazu haben", sagte der Draisaitl, 2020 Topscorer, MVP und Deutschlands Sportler des Jahres, optimistisch.

Philipp Grubauer (29/Seattle Kraken): Für den Nationaltorhüter startet alles bei Null. Mit dem Wechsel vom Titelanwärter Colorado Avalanche zum neuen "Expansion Team" Seattle Kraken beginnt eine neue Zeitrechnung für den Rosenheimer. Genau das reizt Grubauer. "Du bist Teil einer Mannschaft, die Geschichte schreibt", sagt er, "du bist die erste Mannschaft, die jemals für Seattle spielen wird. Das ist unglaublich." Wie schnell es als Liga-Neuling nach oben gehen kann, haben die Vegas Golden Knights 2017 bereits vorgemacht, als sie sofort nach ihrem Einstieg 2017 ins Stanley-Cup-Finale vorstießen.

Tim Stützle (19/Ottawa Senators): Nach seiner fulminanten Rookie-Saison will der Stürmer seine Leistungen im zweiten Jahr bei den Kanadiern bestätigen. 29 Scorerpunkte sind aus der vergangenen Saison zu überbieten, der gebürtige Viersener ist hochmotiviert. "Ich gehe in meine zweite NHL-Saison noch einmal ganz anders rein, weil ich bestätigen will, dass die Senators mit mir die richtige Wahl getroffen haben", sagte Stützle der Fachzeitschrift Eishockey News: "Alle erwarten, dass ich eine Schippe drauflege. Es macht mir Spaß, mit diesen Erwartungen umzugehen und jeden Tag mein bestes Eishockey zu zeigen."

Moritz Seider (20/Detroit Red Wings): Das Ausnahmetalent hat bereits in der Saisonvorbereitung Eindruck hinterlassen und sein erstes Tor für die Red Wings erzielt. Seider, 2019 beim NHL-Draft an sechster Stelle gezogen, war von Detroit in der Vorsaison nach Schweden ausgeliehen worden und hatte mit dem Erstligisten Rögle BK das Play-off-Finale gegen die Växjö Lakers verloren. In der NHL ist Seider nach seinem Draft bislang noch nicht zum Zuge gekommen und spielte vor der Saison in Schweden in den USA im Farmteam der Red Wings. Jetzt beginnt endlich das Abenteuer NHL. "Mir geht es darum, Detroit zu helfen, Spiele zu gewinnen. Dem bin ich ein ganzes Stück näher gekommen", sagte Seider.

Thomas Greiss (35/Detroit Red Wings): Den größten Kampf musste der frühere deutsche Nationaltorhüter und Teamkollege von Seider vor der Saison erneut außerhalb des Eises austragen. Greiss, der zuletzt bei der Heim-WM 2017 im Tor der Nationalmannschaft gestanden hatte, fiel wiederholt durch umstrittene Posts in Sozialen Netzwerken auf. Unter anderem hatte Greiss zum Tode des rechten US-Radiotalkers Rush Limbaugh, der für seine rassistischen Tiraden und Faktenverdrehungen berüchtigt war, kondoliert. Vor dem Saisonstart wehrte er sich in der Eishockey News: "Ich bin kein Nationalsozialist und kein Rechtsradikaler. Ich bin sehr weltoffen."

Nico Sturm (26/Minnesota Wild): Der gebürtige Augsburger braucht sich nicht zu verstecken. Mit elf Treffern und sechs Assists gehörte Sturm in der vergangenen Saison zu den Gewinnern bei Minnesota Wild. "Ich glaube, groß gewachsene Center mit guten schlittschuhläuferischen Fähigkeiten sind immer ein Premium, das überall gesucht wird", sagte der Stürmer. Deswegen habe er im Sommer vor allem am Skating und an seinem Schuss gearbeitet.

John Peterka (19/Buffalo Sabres): Das nächste Toptalent hat den ersten Schritt auf seinem angestrebten Weg in die NHL bereits im Sommer gemacht. Der 19-Jährige unterschrieb einen Entry-Level-Vertrag über drei Jahre bei den Buffalo Sabres. Die Sabres hatten sich die Rechte an Peterka im NHL-Draft des vergangenen Jahres zu Beginn der zweiten Runde gesichert. In der Vorbereitung überzeugte der Ex-Münchner mit drei Toren.

Marco Sturm (43/Los Angeles Kings/Co-Trainer): Vier Jahre ist der frühere NHL-Spieler und Bundestrainer schon Assistenz-Trainer in der Stadt der Stars und Sternchen. Der Umbruch beim Stanley-Cup-Champion von 2012 und 2014 soll beendet sein, Sturm und die Kings wollen wieder angreifen - Sturm muss sich aber noch ein wenig zügeln: "Mir macht die Arbeit wirklich sehr viel Spaß. Ich gehe auch gerne nach Hause und arbeite dort noch weiter. Manchmal muss ich mich sogar selbst bremsen."

(sid/old)
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