Trade-Forderung in der NFL Ravens-Quarterback Lamar Jackson will wechseln

Düsseldorf · In der NFL bahnt sich ein spektakulärer Spielerwechsel an: Quarterback Lamar Jackson will die Baltimore Ravens verlassen. Welche Optionen es nun gibt.

Lamar Jackson will die Baltimore Ravens verlassen.

Lamar Jackson will die Baltimore Ravens verlassen.

Foto: AP/Nick Wass

Es ist eine der heißesten Storylines in der aktuellen Saisonpause der American-Football-Liga NFL: Was passiert mit Quarterback Lamar Jackson? Inzwischen ist bekannt: Der Spielmacher der Baltimore Ravens will weg. Wie er selbst über Twitter bekanntgab, hat er bereits am 2. März einen Trade, also einen Wechsel zu einem anderen Team, gefordert. Den Grund gibt der 26-Jährige auch gleich mit an: „Die Ravens waren nicht daran interessiert, meinen sportlichen Wert zu honorieren.“

Jackson und die Ravens stecken schon seit längerem in Verhandlungen um einen neuen Vertrag. Der Quarterback vertritt sich dabei selbst und verzichtet auf einen Agenten. Durch die Medien wanderten sehr hohe Zahlen, die angeblich Jacksons Gehaltsforderungen sein sollten. Generell ist das Thema ein viel diskutiertes mit wilden Spekulationen. Weswegen Jackson in diesem „Brief an meine Fans“ auch schreibt: „Glaubt nicht alles, was ihr über mich lest.“

Fakt ist nun aber, dass er wechseln will. Der Vertrag des Quarterbacks war in diesem Jahr ausgelaufen. Eine Einigung auf eine Verlängerung gab es nicht. Deshalb haben die Ravens Jackson mit dem sogenannten „Franchise Tag“ belegt. Das kann jedes Team mit einem Spieler pro Jahr machen. Dieser Spieler ist dann für ein weiteres Jahr ans Team gebunden und erhält ein Gehalt, das sich aus den Top-Gehältern der Spieler auf seiner Position errechnet. Vor allem aber gibt es Team und Spieler die Chance, bis zum 15. Juli weiter zu verhandeln, um eine langfristige Lösung zu finden. Ansonsten wäre Jackson ab dem 15. März ein vertragsloser Spieler gewesen und hätte überall unterschreiben können.

Das könnte der Spielmacher theoretisch auch jetzt. Denn das besondere ist: Baltimore hat Jackson nicht mit einem exklusiven Franchise Tag belegt. Heißt: Der Quarterback kann mit jedem Team verhandeln. Sollte es eine Einigung geben, könnte Baltimore mit dem Vertrag gleichziehen und Jackson halten. Andernfalls müsste das neue Team zwei Erstrundenpicks im NFL-Draft an die Ravens abgeben. Nicht-exklusive Franchise Tags sind generell ungewöhnlich. Für Quarterbacks, die das Gesicht des Teams sind, sowieso. Mit Jacksons Trade-Wunsch ist die Entscheidung Baltimores nun aber besser nachzuvollziehen.

Wie geht es jetzt also weiter? Es gibt mehrere Optionen. Sollte Jackson aktuell woanders Einigkeit erzielen, könnte Baltimore ihn wie gesagt halten oder aber gegen zwei Erstrundenpicks ziehen lassen. Sie könnten sich auch darüber hinaus mit einem anderen Team über einen Wechsel verständigen, die Kompensation wäre frei verhandelbar. Oder aber Baltimore könnte den Franchise Tag zurückziehen und Jackson umsonst gehen lassen – das dürfte aber wohl kaum passieren. Die letzte Eskalationsstufe ist dann wohl ein Aussitzen des Quarterbacks für die Saison: Sollte kein Trade zustande kommen (hierfür wäre aber Zeit bis Oktober) und Jackson bis zum 15. Juli keinen langfristigen Vertrag in Baltimore unterschreiben, kann er entweder unter dem Franchise Tag spielen oder diesen nicht unterschreiben und die Saison aussetzen.

Noch eine besondere Fußnote: Jackson veröffentlichte den Post exakt zu der Zeit, als Baltimores Cheftrainer John Harbaugh bei einem jährlichen Liga-Meeting der Coaches vor die Presse trat. Die sprach ihn natürlich prompt darauf an. Harbaugh blieb cool: „Ich bereite mich auf Lamar vor. Wenn er wieder auf den Zug aufspringt, fährt er mit Höchstgeschwindigkeit. Wir lieben ihn.“

(stja)
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