Chiefs und Eagles erstmals gefordert Unsere Tipps für die zweite Play-off-Runde der NFL

Düsseldorf · Die Play-offs der NFL sind in vollem Gange, am Wochenende steht bereits die zweite Runde an. Acht Teams sind noch im Rennen. Wir tippen die vier Spiele.

NFL: So tippen wir die erst Runde der Play-offs
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So tippen wir die erst Play-off-Runde der NFL

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Foto: AP/Sam Hodde

In der „Divisional Round“ sind noch acht NFL-Teams vertreten, die um ein Ticket für den Super Bowl kämpfen. Erstmals treten jetzt auch die beiden besten Teams der regulären Saison an, die in Runde eins ein Freilos hatten. Die Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles sind in ihren Duellen auch favorisiert. So erwarten wir die Partien:

Kansas City Chiefs - Jacksonville Jaguars (Samstag, 21. Januar, 22.30 Uhr)

Die Jaguars haben in der „Wild Card Round“ eines der größten Comebacks der Play-off-Historie hingelegt: Nach einem 0:27-Rückstand gegen die Los Angeles Chargers gewannen sie noch mit 31:30. Nur zweimal wurde ein noch höherer Rückstand umgedreht. Beeindruckend dabei auch, wie das junge Jaguars-Team um Quarterback Trevor Lawrence mit der Situation umging. Der 22-Jährige warf in seinem ersten Play-off-Spiel gleich vier Interceptions, behielt aber die Nerven und dirigierte am Ende die Aufholjagd, indem er vier Touchdown-Pässe folgen ließ. Trotzdem: Gegen die Chiefs dürfen sich die Jaguars nicht nach mal so viele Ballverluste erlauben, denn Kansas City wird nicht so einbrechen wie die Chargers.

Man kann problemlos argumentieren, dass die Chiefs das beste Team der Liga sind. Der Angriff um Quarterback Patrick Mahomes wird oft kopiert, weil er es so einfach aussehen lässt, zu punkten. Erreichen kann ihn aber niemand. Stoppen auch nicht, maximal limitieren. Das kann gelingen, indem man selbst möglichst lange den Ball hat. Bei allen Niederlagen der Chiefs in dieser Saison hatte der Gegner mehr Ballbesitz, bei allen Play-off-Pleiten, seit Mahomes am Ruder ist, ist es genauso. Um das zu schaffen, braucht es ein gutes Zusammenspiel zwischen Offensive und Defensive, braucht es Lösungen gegen diesen kreativen Angriff der Chiefs und eine fehlerfreie Performance der eigenen Offensive. Die Jaguars-Defense ist im Mittelfeld der NFL anzusiedeln, ebenso wie die der Chiefs. Für Lawrence sollte es also machbar sein, selbst Punkte aufzulegen. Trotzdem braucht Jacksonville wohl ein perfektes Spiel, um hier zu triumphieren.

Unser Tipp: Die Chiefs sind zu stark und gewinnen 33:21.

Philadelphia Eagles - New York Giants (Nacht auf Sonntag, 22. Januar, 2.15 Uhr)

Die Eagles sind mit Running Back Miles Sanders und dem sehr mobilen Quartrback Jalen Hurts brandgefährlich im Laufspiel, während die Giants-Defensive genau hier ihre Schwäche hat. Im ersten Duell der beiden in dieser Saison zeigte sich das auch deutlich, als Philadelphia 217 Yards erlief und 48:22 gewann. Laufspiel war und ist aber nicht alles: Hurts warf Pässe für weitere 253 Yards und vier Touchdowns. Doch im zweiten Spiel fanden die Giants eine Antwort - obwohl sie viele Stammspieler schonten, weil es für sie am letzten Spieltag um nichts mehr ging. Die Eagles, die mit voller Kapelle antraten, um das Freilos für die Play-offs zu sichern, gewannen am Ende nur knapp mit 22:16. Wenn die Giants es mit ihrem Stammpersonal ebenfalls schaffen, Hurts und Co. einzudämmen, haben sie eine realistische Chance. Denn ihre eigene Offensive ist zwar nominell nicht überall hochklassig besetzt, hat dafür aber eine äußerst kreative Herangehensweise, die viele Gegner überrascht. Das mussten auch die Minnesota Vikings erfahren, die in Runde eins der Play-offs an den Giants scheiterten. New York hätte vor der Saison kaum jemand überhaupt in den Play-offs gesehen, jetzt sind die Giants aber ein spannendes Team, das für jeden zum Stolperstein werden kann. Trotzdem sind die Eagles favorisiert.

Unser Tipp: Es wird knapp, doch die Eagles behalten die Oberhand. 27:24 Philadelphia

NFL: Chiefs, Rams, Vikings, Patriots etc. - woher die Namen stammen
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Daher haben die NFL-Teams ihre Namen

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Foto: AP/Charles Krupa

Buffalo Bills - Cincinnati Bengals (Sonntag, 22. Januar, 21 Uhr)

Es wird sicherlich auch ein emotionales Wiedersehen der beiden Teams, die sich erst am 2. Januar in Cincinnati gegenübergestanden hatten, als Damar Hamlin auf dem Platz kollabierte und wiederbelebt werden musste. Hamlin ist glücklicherweise weiter auf dem Weg der Besserung und wird seinen Teamkollegen von den Bills von zu Hause aus die Daumen fürs Weiterkommen drücken. Buffalo tat sich in der ersten Runde der Play-offs gegen ersatzgeschwächte Miami Dolphins überraschend schwer und musste am Ende ein wenig ums Weiterkommen zittern. Eine ähnliche Konstellation hatten die Bengals gegen die Ravens und auch hier wurde es knapp. Nun treffen die beiden, die Mitfavoriten auf den Einzug in den Super Bowl sind, aufeinander. Beide Teams sind ziemlich komplett, haben aber auch ihre Schwächen: Bei Buffalo ist es die Offensive Line, bei Cincinnati auch ein wenig, aber auch die Defense, die zwar mit Ballgewinnen zur rechten Zeit immer wieder den Kopf aus der Schlinge zieht, aber auch einige Lücken aufweist. Aus dem Spiel von vor zwei Wochen lässt sich auch nicht viel ziehen, es dauerte schließlich nur etwa neun Minuten. Dort erzielte Cincinnati aber sofort einen Touchdown, Buffalo wird also schauen, woran es lag und aus dem wenigen Videomaterial das beste machen. Selbiges gilt für die Bengals. Alles in allem darf man ein ausgeglichenes Spiel auf hohem Niveau erwarten, das von Kleinigkeiten entschieden wird.

Unser Tipp: Die Bills nutzen ihren Heimvorteil zum knappen Sieg. 30:27 Buffalo.

San Francisco 49ers - Dallas Cowboys (Sonntag auf Montag, 23. Januar, 0.30 Uhr)

Es bleibt dabei: Die 49ers haben auch mit „Mr. Irrelevant“ Brock Purdy als Quarterback alle Chancen auf den Super Bowl. Gegen Seattle erlebte er vergangenes Wochenende zwar eine schwierige erste Hälfte, zeigte dann aber eine umso bessere Zweite. Purdy bekommt natürlich enorm viel Unterstützung durch Top-Spieler wie Deebo Samuel oder Christian McCaffrey und San Francisco hat eine herausragende Defense, aber darauf verlässt man sich nicht. Man vertraut Purdy und lässt ihn oft werfen, auch schwierige Pässe. Das verhindert, dass die Offensive eindimensional wird und damit leichter auszurechnen für die gegnerische Abwehr. Purdy bekommt mehr als die Rolle eines „Game Managers“, dessen Aufgabe es einfach nur ist, keine Fehler zu machen und den Ball in die Hände seiner Mitspieler zu legen. Und er nutzt die Chance. Nun geht es gegen die Cowboys, die sich gegen Tom Brady und die Buccaneers von ihrer besten Seite zeigten. Die Defense ließ so gut wie gar nichts zu und Quarterback Dak Prescott zeigte eines der besten Spiele seiner Karriere. Das brachte den ersten Play-off-Auswärtssieg seit 30 Jahren. Einziger Wermutstropfen war der Auftritt von Kicker Brett Maher, der vier Extrapunkte verschoss. So etwas kann den Unterschied machen. In der Form des Buccaneers-Spiels können sie auch San Francisco gefährlich werden.

Unser Tipp: San Francisco ist unter dem Strich das bessere Team und kommt weiter. 27:21 für die 49ers.

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