Steckt LeBron James dahinter? Rauswurf von Cavs-Trainer Blatt beschämt Kollegen

Die Entlassung von David Blatt als Trainer der Cleveland Cavaliers rückt die Rolle von LeBron James in den Fokus. Hinter den Kulissen soll der Superstar Politik gegen den Coach gemacht haben. Dirk Nowitzkis Trainer schämt sich für die Liga.

 Hat LeBron James beim Rauswurf von David Blatt seine Finger im Spiel?

Hat LeBron James beim Rauswurf von David Blatt seine Finger im Spiel?

Foto: ap

LeBron James war sich keiner Schuld bewusst. Entschieden wies der NBA-Superstar der Cleveland Cavaliers jede Einflussnahme bei der kontroversen Entlassung von Coach David Blatt zurück. "Ich habe es wie jeder Spieler erfahren", sagte James "überrascht". "Ob du es magst, liebst oder hasst - wir müssen es respektieren." Die Cavs trennten sich von ihrem 56 Jahre alten Basketball-Trainer - obwohl der Vizemeister auch nach der 83:96 gegen die Chicago Bulls weiter souverän die Eastern Conference anführt.

Bei der klaren Niederlage gegen den Ost-Rivalen saß bereits Tyronn Lue als Nachfolger auf der Cavaliers-Bank. Seit 14 Jahren ist James mit dem bisherigen Assistenzcoach befreundet, was die "Reputation" als "Coach-Killer" (Nachrichtenagentur AP) weiter befeuerte.

Bereits mehrfach in seiner Karriere betrieb das einflussreiche James-Lager entscheidende Lobby-Arbeit. Auch aktuell gibt es trotz aller Beteuerungen übereinstimmende Medienberichte, dass die Klutch Sport Agentur hinter den Kulissen Stimmung gegen Blatt gemacht hat.
"In der vergangenen Saison haben sie begonnen, Druck zu machen, dass Lue Blatt ersetzt", schrieb "Yahoo Sports". "In den vergangenen Tagen und Wochen sind diese Anrufe lauter geworden."

Die Entlassung von Blatt erzürnte auch Dirk Nowitzkis Coach. Mehr als fünf Minuten sprach Rick Carlisle in seiner Funktion als Präsident der NBA-Trainervereinigung über den Coach mit israelischen Wurzeln. "Es ist ein wirklicher Schocker. Wenn man sich seine Bilanz anguckt, ist es bizarr", sagte Carlisle. "Ich schäme mich für meine Liga, dass so etwas passieren kann."

Trotz seiner erfolgreichen Bilanz gab es allerdings immer wieder auch Kritik an Blatt. Viele Experten trauten ihm nicht zu, das Team um James zu führen. Cleveland war Blatts erste NBA-Station, zuvor war er erfolgreich in Europa tätig und führte die russische Nationalmannschaft 2012 in London zu Olympia-Bronze.

"Manchmal gewinnst du Spiele in der normalen Saison und wirst trotzdem schlechter", sagte Clevelands General Manager David Griffin. "Wir haben schon eine ganze Weile Rückschritte gemacht. Es gibt einen Mangel an Zusammenhalt und Einstellung, den ich einfach nicht weiter akzeptieren konnte." James oder andere Spieler habe er nicht in seine Entscheidung mit einbezogen, versicherte Griffin.

(dpa)
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