NBA ist zurück Proteste bei der Hymne und enge Duelle

Orlando · Die NBA ist wieder da. In den beiden ersten Spielen ist es spannend bis zur letzten Sekunde, ein Korb entscheidet jeweils über Sieg und Niederlage. Viel wichtiger waren den Profis um Superstar LeBron James aber die Momente vor der ersten Ballberührung.

 LeBron James.

LeBron James.

Foto: AP/Mike Ehrmann

Mit gemeinsamem Protest während der Nationalhymne und engen Duellen ist die NBA aufs Spielfeld zurückgekehrt. LeBron James gewann mit seinen Los Angeles Lakers im Stadtduell gegen den Meisterschaftsrivalen Los Angeles Clippers 103:101. Zuvor holten die Utah Jazz um den ersten positiv auf das Coronavirus getesteten Profi der Liga, Rudy Gobert, ein 106:104 gegen die New Orleans Pelicans.

Vor beiden Begegnungen hatten sich die Spieler, Trainer, Betreuer und Schiedsrichter beim Abspielen der Nationalhymne hingekniet. Die Basketballer trugen zudem schwarze T-Shirts mit weißer Schrift und dem Slogan „Black lives matter“ (Schwarze Leben zählen). Der symbolische Protest richtete sich gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner.

„Es gab schon einen Fortschritt. In der Vergangenheit haben wir dann den Fuß vom Gas genommen, das können wir nicht mehr machen“, sagte James dem TV-Sender TNT. „Wir müssen weiter Liebe verteilen. Wir wollen, dass die Ohren offen bleiben.“

NBA-Boss Adam Silver will den Regelbruch nicht bestrafen. „Ich respektiere den gemeinsamen friedlichen Protest unserer Mannschaften für soziale Gerechtigkeit und werde unter diesen Umständen die lange existierende Regel, die das Stehen bei der Nationalhymne einfordert, nicht durchsetzen“, sagte er nach Angaben von US-Medien.

Das Knien während der Hymne als Form des Protests geht auf den Football-Profi Colin Kaepernick zurück, der 2016 als Quarterback der San Francisco 49ers auf diese Art und Weise demonstriert hatte. „Ich möchte, dass das weiter geht. Ich möchte, dass die Leute darauf konzentriert bleiben“, sagte Clippers-Coach Doc Rivers bei TNT auf die Frage, welche Wirkung er sich von dem Protest erhoffe.

Im Spiel trugen viele Spieler Botschaften statt ihres Namens auf dem Trikot. „Equality“ (Gleichberechtigung), „I am a man“ (Ich bin ein Mensch), „Peace“ (Frieden) und „Vote“ (Wähle) waren unter den Slogans. Die Topstars aus Los Angeles, James und der stark spielende Anthony Davis von den Lakers sowie Kawhi Leonard und Paul George von den Clippers, verzichteten auf diese Möglichkeit. Ihre Nachnamen standen aber unter der Nummer und nicht wie üblich - und wie die Botschaften - darüber.

Für die deutschen Spieler in der NBA geht es überwiegend in der Nacht von Freitag auf Samstag los. Moritz Wagner und Isaac Bonga spielen mit den Washington Wizards um 22.00 Uhr MESZ gegen die Phoenix Suns. Daniel Theis und die Boston Celtics treffen am frühen Samstagmorgen (0.30 Uhr MESZ) im Topspiel der Eastern Conference auf die Milwaukee Bucks. Maxi Kleber und die Dallas Mavericks treten zum Abschluss (3.00 Uhr MESZ) gegen die Houston Rockets an. Dennis Schröder und die Oklahoma City Thunder treffen am Samstagabend (21.30 Uhr MESZ) auf die Utah Jazz.

(pabie/dpa)
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