Erstes Spiel im NBA-Finale Blackout von Mitspieler vermasselt LeBron James den Sieg

Oakland · Die Golden State Warriors haben das Auftaktspiel in der Finalserie der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA gewonnen. Den Cleveland Cavaliers reichten selbst 51 Punkte von Superstar LeBron James nicht. Auch, weil ein Mitspieler einen Blackout hatte.

NBA-Finale 2018: 51 Punkte von LeBron James - doch Cleveland Cavaliers verlieren Spiel eins
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51 Punkte von James - doch Cavaliers verlieren Spiel eins

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Foto: dpa/Marcio Jose Sanchez

Der Titelverteidiger Golden State setzte sich am Donnerstag (Ortszeit) im ersten Spiel der „Best of Seven“-Serie vor heimischer Kulisse gegen Vizemeister Cleveland Cavaliers mit 124:114 (56:56, 107:107) nach Verlängerung durch.

Warriors-Superstar Stephen Curry war mit 29 Punkten der erfolgreichste Punktesammler im Team der Kalifornier. Kevin Durant (26 Punkte) und Klay Thompson (24 Punkte) verbuchten ebenfalls mehr als 20 Zähler im Spiel. Bei den Gästen zeigte LeBron James mit 51 Punkten eine Glanzleistung. Nur vier Spieler in der Geschichte der NBA konnten mehr Punkte in einem Finalspiel erzielen. Kevin Love kam auf 21 Punkte und holte 14 Rebounds in der Niederlage.

Vor allem die letzten Sekunden der regulären Spielzeit strapazierten die Nerven: Cleveland ging 50 Sekunden vor Schluss 104:102 in Führung, ehe Golden State nach einer umstrittenen Entscheidung ausglich: Ein Foul von Durant wurde nach Videobeweis zurückgenommen und zu einem Foul durch James erklärt. Durant erhielt zwei Freiwürfe und traf zum 104:104.

Cleveland-Coach Tyronn Lue erklärte nach der Partie, er fühle sich wegen dieser Szene "beraubt". Strittig war vor allem, auf welcher Seite der "Charge-Linie" James stand und ob somit der Videobeweis zulässig war. "So etwas ist noch nie gemacht worden, niemals in der Geschichte des Spiels. Und dann passiert es im Finale, auf der größten Bühne", sage Lue. Schiedsrichter Ken Mauer verteidigte seine Entscheidung dagegen als korrekt.

Smith läuft zur Mittellinie, statt zu werfen

Auch danach blieb es spannend. Golden State lag 107:106 in Führung, als Celvelands George Hill 4,7 Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe erhielt. Hill verwandelte den ersten zum Ausgleich, der zweite sprang zurück ins Feld. Dann wurde es kurios und extrem bitter für Cleveland: JR Smith schnappte sich Smith nach dem verworfenen zweiten Freiwurf den Rebound. Statt in Richtung Korb zu ziehen, dribbelte er zur Mittellinie. „Er dachte, wir führen mit einem Punkt“, sagte Cleveland-Trainer Tyronn Lue. Das stimmt nicht, behauptete Smith. „Ich wusste, dass es unentschieden steht. Ich dachte, wir nehmen eine Auszeit. Wenn ich gedacht hätte, dass wir führen, hätte ich versucht, ein Foul von ihnen zu provozieren.“

James wollte sich zu der Szene nicht im Detail äußern und sagte nur, er könne nicht sagen, was sich Smith gedacht habe. ESPN nannte den Blackout eine „Torheit“, Sports Illustrated schrieb von einem „Gehirnfurz“.

Ein Aussetzer ähnlicher Dimension war Legende Magic Johnson unterlaufen, als er im zweiten Finale 1984 die Uhr aus den Augen verloren hatte und nicht rechtzeitig zum Abschluss kam.

In der Verlängerung war Golden State das klar bessere Team, startete mit einem 9:0-Lauf und brachte den Sieg nach Hause. In den letzten Sekunden ging es trotzdem noch einmal hoch her: Clevelands Tristan Thompson drückte seinem höhnisch applaudierenden Gegenspieler Draymond Green den Ball ins Gesicht, die Folge war eine Rudelbildung, Thompson wurde in die Kabine geschickt.

Spiel zwei folgt am Sonntag (Ortszeit), Heimrecht haben erneut die aus dem kalifornischen Oakland stammenden Warriors. Golden State und Cleveland stehen sich bereits zum vierten Mal in Folge in der Finalserie der NBA gegenüber. Die Warriors gewannen 2015 und 2017, die Cavs 2016.

(areh/dpa/sid)
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