Von OKC zum NBA-Champion Dennis Schröder wechselt zu den Los Angeles Lakers

Los Angeles · Dennis Schröder hat einen neuen Klub. Der 27-Jährige wechselt von den Oklahoma City Thunder zu den Los Angeles Lakers. An der Seite von Superstar LeBron James geht es für den Basketball-Nationalspieler in der kommenden Saison um den NBA-Titel.

 Dennis Schröder.

Dennis Schröder.

Foto: dpa/Michael Dwyer

Neun Jahre ist es her, dass Dirk Nowitzki mit den Dallas Mavericks als bislang einziger Deutscher den Titel in der NBA gewann. Seit Donnerstag ist die Chance deutlich gestiegen, dass es 2021 wieder einen deutschen Champion in der besten Basketball-Liga der Welt gibt. Denn mit seinem Wechsel von den Oklahoma City Thunder zum Meister Los Angeles Lakers ist Dennis Schröder endgültig im Kreis der ganz Großen angekommen. An der Seite von Superstars wie LeBron James oder Anthony Davis ist der 27 Jahre alte gebürtige Braunschweiger in der am 22. Dezember beginnenden Saison ein ganz heißer Anwärter auf den begehrten Meisterschaftsring.

Die Lakers gaben den seit Wochenbeginn erwarteten Transfer am Donnerstagmorgen deutscher Zeit nach dem Ende des Drafts, der jährlichen Talenteziehung, bekannt. „Willkommen in Los Angeles, Dennis Schröder“, twitterte der Glamour-Club und postete bereits ein Foto von Schröder im Gelb-Lila-Trikot des Titelverteidigers.

Lakers-Legende Magic Johnson hatte bereits zu Beginn der Woche seine Begeisterung über die Verpflichtung von Schröder zum Ausdruck gebracht, der in der vergangenen Saison bei der Wahl zum besten sechsten Mann der Liga auf einem beeindruckenden zweiten Platz gelandet war. „Dieser Tausch bringt uns in eine Position, das zu wiederholen“, schrieb Johnson mit Blick auf den erneuten Titelgewinn über den Transfer bei Twitter. Die Lakers gaben dafür Danny Green und den 28. Pick im Draft ab - ein guter Schachzug von Lakers-Manager Rob Pelinka, wie sich alle Experten einig sind.

Die Lakers hatten sich bereits vor der vergangenen Saison für den deutschen Topspieler interessiert. Dass er zuletzt den Eindruck erweckte, die Thunder gar nicht verlassen zu wollen, spielt wegen der Gesetze im US-Sport keine Rolle - denn sind sich zwei Clubs einig, müssen Spieler das Trikot wechseln. Nur wenige Profis haben Klauseln in ihren Verträgen, die das ausschließen. „Ja, ich habe Angebote bekommen“, hatte Schröder erst vor wenigen Tagen im Podcast von Magenta Sport „Abteilung Basketball“ zu Anfragen aus der Vergangenheit gesagt. „Aber ich wollte nie zu den Lakers, zu den Clippers, oder zu den ganzen Namen, die meinen Agenten angerufen haben.“

Dennoch weiß auch Schröder, dass die Lakers eine große Chance für ihn sind. Zwar hatte sich der seit diesem Sommer zweifache Vater mit seiner Familie in Oklahoma sehr wohl gewühlt und vor allem zu General Manager Sam Presti ein sehr gutes Verhältnis. Doch um sich den Traum vom Titel zu erfüllen, ist Los Angeles für den ehrgeizigen Schröder eine Riesennummer.

„Wenn er auch nur annähernd an seine starken Leistungen aus der vergangenen Saison anknüpft, dann wird er auch den Lakers sehr weiterhelfen“, sagte Bundestrainer Henrik Rödl. „Die Lakers sind auf jeden Fall eine tolle Sache für ihn. Jetzt beim amtierenden NBA-Champion zu spielen, ist eine großartige Chance für Dennis“, sagte Rödl - auch wenn die Gefahr groß ist, dass Rödl nun im kommenden Sommer beim olympischen Qualifikationsturnier auf seinen Point Guard verzichten muss, weil dieser parallel noch mit den Lakers um den Titel spielt.

Für Schröder ist es der dritte NBA-Club seit seinem Debüt für die Atlanta Hawks 2013. Nach fünf Jahren in Georgia ging er zu den Thunder, war fortan kein Startspieler mehr, lernte aber viel von Chris Paul und verbesserte seine Werte in allen Bereichen. In Oklahoma besaß Schröder, der seit dieser Saison in Deutschland alleiniger Besitzer des Bundesligisten Löwen Braunschweig ist, noch einen Vertrag bis 2021, der ihm ein Gehalt in Höhe von 15 Millionen US-Dollar (rund 12,7 Millionen Euro) garantiert hat. Das übernehmen die Lakers und wollen ihm dem Vernehmen nach im Anschluss einen großen neuen Vertrag anbieten.

(dpa/old)
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