Mark Cuban 15 Jahre dabei Mavericks-Boss mausiert sich von Lachnummer zum Glücksgriff

Die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki sind weiter auf Erfolgskurs - auch dank ihres Besitzers. Der streitbare Internet-Milliardär Mark Cuban ist seit 15 Jahren Nowitzkis Boss - und gerät selbst häufig in den Fokus.

 Mark Cuban ist immer mit viel Temperament dabei.

Mark Cuban ist immer mit viel Temperament dabei.

Foto: ap

An die erste Begegnung mit seinem illustren Boss erinnert sich Dirk Nowitzki mit einem Schmunzeln. In einer Disco wurde der Würzburger vor 15 Jahren von "einem Typen", der bei den Dallas Mavericks "immer in der ersten Reihe saß und herumbrüllte" auf ein Bier eingeladen, der damalige Rookie lehnte dankend ab. Einige Wochen später wurde dieser aufbrausende Typ neuer Besitzer der Texaner - die gemeinsame Erfolgsgeschichte von Mark Cuban, Nowitzki und den damals noch verspotteten Mavs begann. "Er ist ein Riesen-Glücksgriff", schwärmt Nowitzki stets.

Beim 109:90-Sieg bei den Cleveland Cavaliers, die ohne ihren verletzten Superstar LeBron James chancenlos blieben, feierte Cuban sein 15-jähriges Dienst-Jubiläum. Auch dass Nowitzki mit 15 Punkten bis auf 13 Zähler an Moses Malone und Platz sieben in der ewigen NBA-Bestenliste heranrückte, geriet so aus dem Fokus. Seine Spieler lobten den Internet-Milliardär Cuban in den höchsten Tönen. "Er ist ein höllisch guter Businessmann", sagte Center Tyson Chandler, den Cuban nach dem ersten Titelgewinn 2011 noch ziehen lassen hatte und vor dieser Saison zurückholte. "Ich erinnere, als ich jünger war, waren die Mavs eine Art Lachnummer. Sofort als er die Franchise kaufte, hat er sie aufregend gemacht."

Auch Cavs-Flügelspieler Shawn Marion, dessen Vertrag in Dallas nicht verlängert worden war, fand kein böses Wort über seinen ehemaligen Chef: "Er ist zunächst Fan und dann erst Besitzer. Er blutet (in den Vereinsfarben) blau und weiß."

Im Sport bewies Cuban Sinn fürs Geschäft. Seit er die Mavs für - aus heutiger Sicht - einen Schnäppchenpreis von 285 Millionen US-Dollar von Ross Perot Jr erwarb, hat sich der Wert des Vereins nach Angaben des Forbes Magazin fast verdreifacht (765 Millionen). Doch finanziell knausert Cuban für seine Herzensangelegenheit nicht: Wegen hoher Gehaltskosten zahlten die Mavs schon deutlich mehr als 100 Millionen US-Dollar an Luxussteuer in seiner Ära.

"Er hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Spiels und die Entwicklung der Ausbildung der Schiedsrichter gehabt", erklärte Rick Carlisle nach dem fünften Sieg nacheinander. Seine Tiraden gegen die Referees kosteten Cuban allerdings bislang auch rund zwei Millionen US-Dollar an Strafen - vor knapp einem Jahr musste er kurz vor dem Abschied von Liga-Chef David Stern 100.000 Dollar für eine Schimpfattacke zahlen. "Ich konnte den Commissioner nicht ohne ein angemessenes Lebewohl gehen lassen", erklärte der stets selbstironische Cuban damals dazu. "Es war mir eine Freude, 14 Jahre lang zu versuchen, Veränderungen herbeizuführen und in die Donutkasse zu spenden."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort