NBA-Playoffs Dennis Schröders "beste Saison" endet bittersüß

Orlando · Dennis Schröder ist mit Oklahoma City Thunder in den NBA-Playoffs ausgeschieden. Im Entscheidungsspiel gegen die Houston Rockets wurde es dramatisch. Anschließend gab es vie Trost und warme Worte.

 Dennis Schröder von den Oklahoma City Thunder.

Dennis Schröder von den Oklahoma City Thunder.

Foto: dpa/Mark J. Terrill

Die tröstenden Worte der Familie teilte Dennis Schröder nach einem bitteren Abend mit der ganzen Welt. Als er las wie "unendlich stolz" seine Frau Ellen war, schmerzte das Erstrundenaus mit den Oklahoma City Thunder in den NBA-Play-offs vielleicht nicht mehr ganz so sehr.

"Unter all diesen Umständen hast du jedes Spiel dein Bestes gegeben und dich nebenbei noch um deine Familie gekümmert und für uns mitgekämpft", schrieb sie: "Wir sind dir so dankbar dafür und umso mehr weiß ich, was für eine beeindruckende Leistung du gebracht hast."

Die anrührende Instagram-Story repostete Schröder auf seinem Account für seine 1,3 Millionen Abonnenten - "Danke dir, mein Schatz. Die Familie kommt immer zuerst. Nächstes Jahr geht es nach oben", fügte er der Nachricht seiner Ehefrau hinzu. Es waren fast zwei schwere Monate in der NBA-Blase von Orlando, die Schröder nicht komplett dort verbrachte, weil er zur Geburt seiner Tochter zu seiner Frau geeilt war. Und trotzdem spielte er insgesamt eine herausragende Saison, welche die Thunder weiter führte, als zunächst angenommen.

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Bis ins siebte Spiel hatte OKC die favorisierten Houston Rockets um Superstar James Harden gezwungen. Jenes entscheidende Match ging in der Nacht zum Donnerstag hauchdünn mit 102:104 an die Texaner. In den Minuten danach mischten sich Enttäuschung und Stolz. "Wir wollten gewinnen und so haben wir die ganze Saison gespielt. Deshalb ist das jetzt hart", sagte Starspieler Chris Paul. Seine Schützlinge, davon war Coach Billy Donovan überzeugt, würden aber mit der Zeit verstehen, "was für ein tolles Team sie waren."

Gleiches gilt für Schröder, der gegen die Rockets die gesamte Klaviatur der Emotionen ausschöpfte: Die Hinausstellung und die saftige Geldstrafe (25.000 Dollar) in der fünften Partie, davor hatte er die Serie nach 0:2-Rückstand mit zwei Weltklasseleistungen ausgeglichen.

Von Bundestrainer Henrik Rödl gab es nach dem Aus ein dickes Lob. "Er hat sich wieder gesteigert. Das nimmt man immer mit. Er hat unter den Besten seine Duftmarke hinterlassen. Eine tolle Saison, auf der man natürlich aufbauen kann", sagte Rödl dem SID.

Vor der Saison war von einem Play-off-Einzug gar nicht die Rede gewesen. "Die Erwartung war weit geringer, vielleicht sogar, dass er getradet wird", sagte Rödl. Nach dem Abgang von Star Russell Westbrook nach Houston behauptete sich Schröder jedoch und spielte stark auf, was ihm die Nominierung für die Auszeichnung als wertvollster Ersatzspieler ("Sixth Man") einbrachte. Auch deshalb bezeichnete Rödl die Spielzeit als Schröders bisher "beste Saison" in der NBA.

Mit erst 26 Jahren hat der Motor der deutschen Nationalmannschaft nun noch viele Jahre auf Top-Niveau, um die Grenzen weiter zu verschieben. Das oft bemühte Label des Erbes von Dirk Nowitzki haftet ihm schließlich weiter an - und das verpflichtet quasi zum Angriff auf den NBA-Titel.

Die Worte von Ellen Schröder lassen sich durchaus in diese Richtung interpretieren: "Du kommst mit jedem Mal deinem Ziel etwas näher und ich bin gespannt, was die nächste Saison bringen wird. Ich weiß nur, es wird etwas Großes sein."

(SID)
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