Besondere Würdigung Nummer von Basketball-Ikone Russell wird in NBA nicht mehr vergeben
New York · Nach dem Tod der NBA-Legende Bill Russell wird in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga die Trikotnummer sechs nicht mehr vergeben. Es ist eine besondere Ehrung, die es in dieser Form bislang noch nicht gab.
Nach dem Tod der amerikanischen Basketball-Legende Bill Russell will die NBA dessen Trikotnummer sechs in Zukunft ligaweit nicht mehr vergeben. Mit dieser bislang einmaligen Entscheidung soll das Leben und das Erbe von Russell geehrt werden, wie die nordamerikanische Profiliga NBA und die Spielergewerkschaft NBPA am Donnerstag mitteilten. Der erfolgreichste NBA-Profi der Geschichte war Ende Juli im Alter von 88 Jahren gestorben.
„Bill Russells beispielloser Erfolg auf dem Platz und als Pionier der Bürgerrechtsbewegung verdient es, auf einmalige und historische Weise gewürdigt zu werden“, sagte NBA-Commissioner Adam Silver. Indem Russells Trikot mit der Nummer sechs nicht mehr vergeben werde, werde man sich für immer an seine „überragende Karriere“ erinnern.
Darüber hinaus will die Liga in der anstehenden Saison 2022/23 mit mehreren Aktionen an Russell erinnern. Alle Spieler sollen ein Abzeichen auf ihren Trikots tragen, in den Hallen soll neben den Anzeigetafeln ein Logo mit der Nummer sechs zu sehen sein.
Spieler wie Superstar LeBron James (Los Angeles Lakers), die aktuell die 6 tragen, müssen ihre Nummer nicht abgeben. Weitere Vergaben wird es aber künftig nicht mehr geben.
Die meisten Teams praktizieren dies bereits seit langer Zeit. Beispielsweise wird bei den Dallas Mavericks kein Spieler mehr mit der 41 auflaufen, die der deutsche Superstar Dirk Nowitzki getragen hat. Bei den Chicago Bulls wird Michael Jordans 23 nicht mehr vergeben. Lediglich bei den Los Angeles Clippers und den Toronto Raptors waren bislang noch alle Nummern verfügbar.
Russell war einer der größten und einflussreichsten Basketballer. Er gewann mit den Boston Celtics zwischen 1957 und 1969 elfmal die NBA-Meisterschaft – so oft wie kein anderer Spieler. Zudem holte er mit den Celtics als erster schwarzer Cheftrainer zwei Titel. Auf und abseits des Spielfelds machte Russell sich immer wieder für den Kampf gegen Rassismus stark und demonstrierte unter anderem mit Martin Luther King. 1961 boykottierte er ein Spiel, um auf die rassistische Diskriminierung von Schwarzen im Basketball aufmerksam zu machen.