Endspiele der MLB Kansas City Royals hoffen auf World-Series-Coup

Kansas City · Sie sind jung, enthusiastisch - und derzeit so etwas wie "America's Team". Die Kansas City Royals erreichten als erste Mannschaft in der Geschichte der Major League Baseball (MLB) ohne Playoff-Niederlage die World Series und dürfen jetzt sogar auf den ersten Titel seit 1985 hoffen. Und das mit einer Low-budget-Truppe: Mit einem Etat von 92 Millionen Dollar stehen die Royals in der MLB-Geldrangliste nur auf Platz 19.

Royals gewinnen erstes Halbfinale gegen Baltimore
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"Wir werden alles raushauen für diesen Traum. Wir spielen aufregenden Baseball und ich denke, wir haben einige neue Fans in Amerika hinzugewonnen. Die haben sich in unser Team, unsere Athletik und Energie verliebt", erklärte Royals-Coach Ned Yost vor der am Dienstag beginnenden Best-of-Seven-Finalserie gegen die San Francisco Giants, die zuletzt 2010 und 2012 Meister waren. Nie zuvor standen sich in den World Series zwei Mannschaften gegenüber, die in der regulären Saison weniger als 90 der insgesamt 162 Spiele gewinnen konnten.

Yosts junge Mannschaft begeistert mit starker Feldverteidigung, Schnelligkeit und einer herausragenden Tiefe bei den Pitchern. Die märchenhafte Geschichte seines Teams entschädigt die Royals-Fans für fast drei Jahrzehnte Frust. Als der Verein 1985 letztmals in den Playoffs spielte, war Ronald Reagan US-Präsident. Damals wurden die Royals mit ihrem Star-Pitcher Bret Saberhagen zum ersten und einzigen Mal Meister.

Die Durststrecke ist vorbei

Es folgten Jahrzehnte voller Enttäuschungen und Tristesse. Seit dem 26. Oktober 1985 mussten sie in Kansas City auf Playoff-Baseball warten - die längste Durststrecke im gesamten nordamerikanischen Profisport. Davon wollen die Royals-Profis nichts mehr wissen. Die Royals haben in der Finalserie Heimrecht und wollen die erfolgsverwöhnten Gianzs düpieren. Das Team aus Kansas City, das rückwirkend bis ins Jahr 1985 elf Playoff-Spiele in Folge gewonnen hat, würde bei einem weiteren Erfolg sogar den Allzeit-Rekord der New York Yankees egalisieren.

"Es sieht so aus, als wenn in diesem Jahr alles passt. Du weißt nie, wann du es wieder ins Finale schaffst. Deshalb müssen wir unsere Chance nutzen", sagte Outfielder Jarrod Dyson. Er ist mit einem Jahresgehalt von 530 000 Dollar einer von 17 der 26 Royals-Profis, die weniger als das MLB-Durchschnittsgehalt von rund vier Millionen Dollar verdienen.

Während die Royals und ihre treuen Fans schon insgesamt 10585 Tage auf ein World-Series-Spiel warten müssen, liegt der letzte Finalauftritt der Giants gerade mal 722 Tage zurück. Beim Finalsieg der Kalifornier über die überforderten Detroit Tigers am 28. Oktober 2012 wurde Pablo Sandoval zum wertvollsten Spieler (MVP) der Serie gewählt. Er war bei den Triumphen 2010 und 2012 ebenso dabei wie Star-Pitcher Madison Bumgarner oder Ausnahme-Catcher Buster Posey.

Ein ganz besonderes Duell wird das Finale für Steve Balboni. Der mittlerweile 57-Jährige stellte 1985, in der Meistersaison, den Royals-Vereinsrekord für die meisten Homeruns auf (36). Nun arbeitet Balboni als Scout für die Giants.

(dpa)
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