Basketball-Superstar Nowitzki bald gegen Paris? Europäische Teams sollen in der NBA spielen

London (RPO). Dienstag Los Angeles, Donnerstag New York, Samstag Atlanta: Weite Wege sind in der NBA keine Besonderheit. Für die Profis der nordamerikanischen Basketball-Liga gehören Flugreisen zum Alltag. Geht es allerdings nach David Stern, dürfen sich die Stars in absehbarer Zeit sogar auf Transatlantikflüge einstellen.

Nowitzki und Co. machen Faxen beim Fotoshoot
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Der NBA-Commissioner verfolgt offenbar weiter den kühnen Plan, innerhalb der kommenden sechs bis acht Jahre den Spielbetrieb auf Europa auszuweiten. Gleich mehrere Teams aus Metropolen wie London, Paris, Madrid oder Mailand, in denen die NBA bereits Büros eingerichtet hat, sollen um den Titel mitspielen.

"Wir machen uns immer mehr Gedanken über eine Erweiterung mit europäischen Teams. Wenn es geeignete Hallen gibt, das Faninteresse groß genug ist und eine Preisstruktur machbar wäre, die für den Wettbewerb in der NBA notwendig ist, wäre es eine Möglichkeit zu wachsen", sagt der NBA-Boss. Schon länger hat Stern den Plan in der Schublade, der die populärste Basketball-Liga der Welt noch populärer machen soll. Die Vorstufe hat der 67-Jährige bereits gezündet. Seit 2007 präsentieren sich regelmäßig in London zwei NBA-Teams im Rahmen ihrer Saisonvorbereitung dem europäischen Publikum, so auch in diesem Herbst.

Am Dienstag treffen in der Gastgeberstadt der Olympischen Sommerspiele 2012 die Chicago Bulls und die Utah Jazz aufeinander. Zwei Tage später spielt das Team aus Salt Lake City in der Madrid in der spanischen Hauptstadt gegen den Spitzenklub Real Madrid. Der logische nächste Schritt auf dem Weg zur Eingliederung von "Europa-Filialen" wäre die Austragung regulärer Saisonspiele auf europäischem Boden, in der Football-Liga NFL und der Eishockey-Liga NHL nicht erst seit dieser Saison fester Bestandteil des Spielplans.

So weit ist Stern mit der NBA noch nicht: "Geplant ist ein reguläres Saisonspiel für 2010, 2011 oder 2012." Derzeit pflegt der mächtige Mann konsequent das NBA-Marketing in Europa, London spielt dabei eine große Rolle. Schon das erste Duell zweier NBA-Teams in Europa ging in der englischen Hauptstadt über die Bühne, als 1993 die Orlando Magic und die Atlanta Hawks innerhalb von 48 Stunden gleich zweimal in der Wembley Arena gegeneinander antraten.

Diesmal haben Chicago und Utah die Aufgabe, kräftig die Werbetrommel zu rühren. Dass die Wahl auf die Bulls fiel, ist - ganz im Sinne der NBA-Marketingstrategen - natürlich kein Zufall. Beim sechsmaligen NBA-Champion spielt Luol Deng, das Aushängeschild des aufstrebenden britischen Basketballs.

Vorerst sieht es für Deng nach einer einmaligen Rückkehr in seine ehemalige Heimat aus, künftig könnte es für den 24-Jährigen aber öfter berufsbedingt zum Wiedersehen mit Freunden und Familie kommen. Bulls-Coach Vinny Del Negro hält die langen Reisen für machbar: "Wenn man von der Ostküste nach L.A. fliegt, dauert das fünf Stunden. Die Flugzeit von New York nach London ist sehr ähnlich."

Mehr Belastung käme allerdings auf die europäischen Teams zu, die wesentlich häufiger Interkontinentalflüge zu bewältigen hätten. Egal, in welche Richtung, nach der "EURO-Erweiterung" stünden den Teams mindestens sieben Stunden im Flugzeug bei mindestens fünf Stunden Zeitverschiebung vor Auswärtsspielen auf dem anderen Kontinent bevor. In Sachen Reisestrapazen würden die Profis in eine neue Dimension vorstoßen. Die NBA mit ihrem Konzept auch.

(SID/spo)
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