Dallas Mavericks Dirk Nowitzki ist noch nicht fertig
Dirk Nowitzki will es allen Zweiflern beweisen. Nach der enttäuschenden vergangenen Saison soll es mit den Dallas Mavericks wieder in die Play-offs gehen. Zusätzlicher Ansporn ist Tochter Malaika.
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Es dauert noch etwas. Dirk Nowitzki weiß das. Aber der Tag wird kommen, an dem Vater und Tochter die Rollen tauschen. Schon bald soll die kleine Malaika ihm beim Spielen zuschauen. "Leider ist es noch etwas zu früh dafür. Aber es wäre toll", sagt der 35-Jährige. Wenn der Superstar in den Nacht zum Donnerstag (1.30 Uhr MEZ) mit seinen Dallas Mavericks zum NBA-Auftakt auf dem Parkett steht, ist der Nachwuchs noch nicht dabei.
Vor drei Monaten kam Nowitzkis erstes Kind zur Welt, der Alltag wurde auf den Kopf gestellt. Manchmal sei er im Training zwar "etwas müde, aber es sollte keine Probleme geben. Sie schläft gut, sieben oder acht Stunden." Was die anderen Umstände für die lange Basketball-Saison bedeuten, kann der Würzburger natürlich jetzt nicht sagen.
Nach wie vor im Mittelpunkt
Nowitzki geht in seine 16. Spielzeit. Es ist eine ganz besondere, nicht nur wegen Malaika. Der Vertrag in Dallas läuft im Sommer aus, dazu gilt es, sich selbst und allen Zweiflern etwas zu beweisen. Der NBA-Champion von 2011 will unbedingt zeigen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Die Mavericks haben schon den passenden Werbefilm drehen lassen. Nowitzki, wer auch sonst, spielt die Hauptrolle und soll den Ticketverkauf ankurbeln. Im Video hält "Big D" vor einem Wurf von der Dreierlinie kurz inne, blickt in die Kamera und fragt: "Glaubt ihr wirklich, ich bin fertig?"
Das Gesicht der Franchise steht unter Beobachtung. Die Ursache dafür liegt in der vergangenen Saison. Nach einer Knie-OP hatte der Kapitän lange gefehlt, als Spätfolge verpassten die Texaner erstmals nach 13 Jahren wieder den Einzug in die Play-offs.
Nicht wenige Experten meinen, dass der ehemals wertvollste Spieler (MVP) der Liga seine besten Tage hinter sich hat. Nowitzki, als "German Wunderkind" zur Saison 1998/99 in die NBA gekommen, sieht das naturgemäß völlig anders. Auch wenn er zugibt, dass der Zahn der Zeit an ihm nagt.
Seit der vergangenen Woche arbeitet Nowitzki mit seinem Privattrainer Holger Geschwindnder an seiner Form. Er steht nicht mehr so lange wie früher mit dem Mentor in der Halle, dafür sei er zu alt.
Keiner kommt an sein Pensum ran
Nowitzki arbeitet weiterhin wie besessen an sich. Donnie Nelson, der den besten deutschen Basketballer einst nach Dallas geholt hatte, erzählt dazu gerne eine schöne Geschichte. "Vor ein paar Jahren kam ein Rookie zu uns und sagte zu Dirk: Ich werde genauso lange wie du trainieren, wenn nicht mehr. Er hat nur eine Woche durchgehalten."
Für "zwei, drei Jahre" will Nowitzki noch einmal unterschreiben. Mit ziemlicher Sicherheit erneut in Dallas. Der erste NBA-Klub soll auch der letzte sein. Nowitzki wird als Profi bald der Vergangenheit angehören, die Zukunft trifft er direkt zum Saisonauftakt. Es geht gegen die Atlanta Hawks und Dennis Schröder (20), neueste deutsche NBA-Hoffnung.
"Es geht mir um das Siegen"
Der "Alte" gönnt dem "Jungen", wie er ihn nennt, den Sprung in die beste Basketballliga der Welt. Doch herzuschenken gibt es nichts. "Ich liebe es immer noch, mich auf höchstem Level zu messen.
Es geht mir um das Siegen", sagt Nowitzki.
Die Play-offs sind in diesem Jahr das Ziel, mehr dürfte ohnehin nicht drin sein. Auch wenn sich das Team mit Monta Ellis (Milwaukee Bucks) sowie dem Spanier Jose Calderon (Detroit Pistons) verstärkt hat und besser aufgestellt scheint als zuletzt.
Musterprofi Nowitzki ist bereit, und ausgeschlafen. Ehefrau Jessica war mit Malaika gerade für eine Weile in Europa. "Ich war zwei Wochen raus", sagt der junge Vater. Mittlerweile ist er an den Wickeltisch zurückgekehrt. Ab dieser Woche wird Nowitzki dort wegen der vielen Auswärtsreisen seltener stehen.
