Trainer droht mit Suspendierungen Bei Nowitzkis Mavericks macht sich Panik breit

Dallas/Berlin · Kein Freizeitdress auf Auswärtsflügen und mögliche Suspendierungen - mit aller Macht versuchen die Dallas Mavericks ihre Negativserie zu stoppen. Der strauchelnde Meister von 2011 droht den Anschluss an die Playoff-Plätze zu verlieren. Dirk Nowitzki braucht aber noch Zeit.

NBA 12/13: Dallas - San Antonio 86:111
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Panik-Modus ein! Mit ungewöhnlichen Maßnahmen und offenen Drohungen ihres Trainers drängen die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki auf die dringend benötigte Trendwende. Nach der sechsten Niederlage in Serie soll die verschärfte Ansprache das erste Verpassen der NBA-Playoffs seit 13 Jahren verhindern.

19 Niederlagen in 31 Spielen

"Letzte Woche habe ich zwei Jungs im Training ins Gesicht geschrien, um meinen Standpunkt klarzumachen, und ich werde das wieder tun", sagte Coach Rick Carlisle im Anschluss an das 86:111 gegen die San Antonio Spurs. "Wenn ich anfangen muss, Spieler zu suspendieren, weil sie die Dinge auf dem Feld nicht ausführen, die sie tun sollen, werde ich das machen. Irgendwie müssen sich die Dinge ändern." Mit 19 Niederlagen aus 31 Saisonspielen liegt Dallas im Westen deutlich hinter den Playoff-Plätzen zurück.

Als ersten Erziehungsschritt verfügte Carlisle eine Änderung der Kleiderregeln für Auswärtsreisen. Nowitzki und Co. dürfen nun nicht mehr im lockerem Trainingsdress bei den Charterflügen Platz nehmen, sondern mussten sich beginnend mit dem Trip nach Washington an Silvester in einen Anzug zwängen.

Gegen den texanischen Erzrivalen aus San Antonio traf Nowitzki drei seiner neun Feldversuche für nur acht Punkte. Dennoch sieht der Würzburger erstmals seit der Rückkehr nach seiner Knieoperation einen Aufwärtstrend. "Ich habe mich zehnmal besser gefühlt, obwohl ich es nicht zeigen konnte. Ich hatte vielmehr Pepp in meinem Antritt. Ich habe mich richtig bewegt, obwohl mein Wurf nicht wirklich funktioniert hat", sagte der 34-Jährige.

Eine Woche nach seinem Comeback bei der 91:129-Klatsche in San Antonio konnte Nowitzki sein besseres Gefühl noch nicht mit Taten auf dem Feld untermauern. In der ersten Halbzeit unterlief ihm sogar ein Airball: Ein Drei-Punkte-Versuch des Würzburgers nach einem Schnellangriff verfehlte den gegnerischen Ring. "Er ist nicht Dirk Nowitzki, einer der größten Spieler, die je gespielt haben. Er wird Zeit brauchen", sagte Spurs-Trainer Gregg Popovich.

Nowitzki: "Ein wenig aggressiv"

Die angekündigten Maßnahmen seines eigenen Coaches wertete Nowitzki als "ein wenig aggressiv", nahm sich und seine Teamkollegen aber in die Pflicht. "Es fängt mit den Spielern an. Wir sind nicht so talentiert wie die Topteams, das ist offensichtlich. Also müssen wir das wettmachen, härter spielen, rebounden." Bester Werfer in der enttäuschenden Mavericks-Mannschaft war Aufbauspieler Darren Collison mit 18 Punkten. Für San Antonio traf der Franzose Tony Parker mit 21 Zählern am besten, der Argentinier Manu Ginobili erzielte 20 Punkte.

Das Top-Team der Liga sind dank ihres 17. Sieges in Serie weiter die Los Angeles Clippers. Die Kalifornier gewannen zu Hause 107:96 gegen die Utah Jazz. Mit 16 Erfolgen im Dezember gelang dem Ortsrivalen der Lakers erst als dritter Mannschaft in der NBA das Kunststück, einen kompletten Monat ohne Niederlage zu bleiben. Dies hatten zuvor nur die Lakers in der Saison 1971/72 und San Antonio in der Saison 1995/96 geschafft.

Nach 18 Niederlagen nacheinander konnten die Charlotte Bobcats ihre schmerzhafte Pleitenserie beenden. Mit dem 91:81-Sieg bei den Chicago Bulls gelang dem Team von Klubbesitzer Michael Jordan der erste Erfolg seit dem 24. November.

(dpa/areh)
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