Gespräche mit Italien dementiert Ullrich setzt weiter auf Tiscali

Rom (rpo). Radprofi Jan Ullrich rechnet weiterhin mit einem Wechsel zum Team CSC Tiscali, obwohl Team-Manager Bjarne Riis auf der Suche nach einem Geldgeber bislang nicht fündig geworden ist.

Jan Ullrichs Manager Wolfgang Strohband hat eine Rückkehr seines Schützlings zum Team Telekom ausgeschlossen. Obwohl es aus den Reihen seiner früheren Mannschaft in letzter Zeit vorsichtige Avancen an die Adresse des 29-jährigen Olympiasiegers gegeben hatte, sagte Strohband am Freitag: "Das Thema Telekom ist abgehakt. Wenn er zurück wollte, hätte er ja gar nicht zu gehen brauchen."

Ullrich, der wegen seiner Tabletten-Affäre noch bis 23. März 2003 gesperrt ist, hatte seinem Team nach sieben Jahren im Oktober den Rücken gekehrt und auf eine neue Verpflichtung verzichtet, nachdem sein Vertrag im Juli gekündigt worden war. Sein Wunschteam für die kommende Saison ist die dänische Mannschaft seines ehemaligen Team- Kollegen und Vorgängers als Tour-Sieger, Bjarne Riis. Von keiner Seite konkretisiert ist nach wie vor ein angeblich seit Oktober bestehendes Angebot des Essener Coast-Teams für Ullrich. Strohband verhandelt zur Zeit weiter mit Interessenten. Der Hamburger wollte aber nicht konkret werden, auch nicht was den Zeitpunkt einer möglichen Unterschrift angeht: "Es gibt nichts Neues. Verhandlungen laufen weiter, wir beteiligen uns an keinen Spekulationen."

Ob sich Ullrich seinem Wunschpartner Riis anschließen wird, bleibt ebenfalls weiter unklar. Dessen dänisches CSC-Team startete am Freitag zu einem zweiwöchigen Trainingslager nach Lanzarote - ohne Ullrich, für dessen Verpflichtung nicht genügend Geld in der Riis-Kasse ist. Riis hätte gehofft, wie er in einem Interview mit dem Internetanbieter "Sport1" erklärte, dass ihm Ullrich mit seinen Gehaltsforderungen etwas entgegen kommt. "Das ist anscheinend nicht möglich", sagte der Däne, der dennoch "davon überzeugt ist, dass es uns noch gelingen wird, einen Geldgeber zu akquirieren".

Das CSC-Team wird am 28. Dezember in Riis' Heimatstadt Herning präsentiert. Wenn möglich, so Riis, sollte bis dahin geklärt sein, ob der ehemalige Telekom-Kapitän kommt. Vor Wochen hatte sich Strohband sehr weit aus dem Fenster gelehnt und erklärt: "Ein Ullrich unterschreibt nicht für eine Million."

"Jan trainiert rund um seinen neuen Wohnort am Bodensee. Gestern ist er auf der Straße drei Stunden gefahren. Er hat nach der Überwindung seiner Knie-Probleme keinerlei Beschwerden", erklärte Strohband, der davon ausgeht, dass Ullrich vorläufig weiter in der Schweiz trainieren wird, obwohl der zweifache Zeitfahr-Weltmeister auf seiner Internetseite mitteilte, langsam sei es an der Zeit, zum "Training in den wärmeren Süden" zu wechseln. Strohband: "Solange das Wetter mitspielt, trainiert er zu Hause."

(RPO Archiv)
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