Kein Rücktritt U-Haft gegen DEB-Präsident Gossmann angeordnet

Bochum/München (dpa). Im Steuerbetrugsfall des Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Rainer Gossmann, hat der Haftrichter Untersuchungshaft angeordnet. Gossmann werde derzeit vernommen, teilte die für Wirtschaftskriminalität zuständige Staatsanwaltschaft in Bochum am Montag mit.

Sollte der 58-Jährige, der auch Präsident des Organisationskomitees der Eishockey-WM 2001 in Deutschland ist, glaubhaft machen können, dass keine Flucht- und Verdunklungsgefahren bestehen, könnte er möglicherweise unter Auflagen aus der U-Haft entlassen werden. "Im Moment ist das nicht der Fall", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der dpa.

Am Abend ließ Gossmann über seinen Anwalt Rüdiger Deckers mitteilen, dass er nach dem Abschluss der Vernehmungen umgehend seine Funktionen als DEB-Präsident und OK-Chefs wieder aufnehmen werde. "Dies war und ist der ausdrückliche Wunsch des gesamten Präsidiums", hieß es in einer Pressemitteilung des DEB. Gossmann denke nicht an Rücktritt. Eine persönliche Erklärung Gossmanns zu den zurzeit veröffentlichten Vorwürfen werde es frühestens am Mittwoch geben.

Der Düsseldorfer Eishockey-Funktionär steht seit Wochen unter millionenschwerem Betrugsverdacht. Am Freitag wurde Gossmann festgenommen. Er soll mit seiner Gebäudereinigungs-Firma rund acht Millionen Mark an der Steuer vorbei nach Liechtenstein geschleust haben. Deutsche Banken waren bei der Transaktion wohl nicht beteiligt. Gegen Banken werde nicht ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

(RPO Archiv)
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