Düsseldorf Tennisstars erhalten Zusatzprämien

Düsseldorf · Veranstalter und TV-Sender locken mit Antrittsgeld und extra Belohnungen für den Turniersieg.

Juan Monaco ist ein preiswerter Tennisprofi. Der Argentinier steht heute ab 12 Uhr im Endspiel des Power Horse Cups gegen den Finnen Jarkko Nieminen. Das ist für die Veranstalter ein Glücksfall. Durch den Erfolg des Weltranglisten-19., im Rochusclub an Nummer drei gesetzt, kann die sportliche Qualität unterstrichen werden. Zudem wurde Monaco ohne Antrittsgeld verpflichtet. Das ist nicht bei allen Stars so. Die lassen sich alleine ihre Teilnahme fürstlich entlohnen. Zwischen 500 000 Euro und einer Million Euro erhält etwa der Schweizer Roger Federer.

Beispiel Tommy Haas. Der Publikumsliebling hatte nach Informationen unserer Zeitung einen leistungsbezogenen Vertrag. Im Falle des Turniersiegs hätte er gut 50 000 Euro zusätzlich kassieren können. Turnierdirektor Dietloff von Arnim wollte keine Summen kommentieren, bestätigte aber die Praxis, an ausgesuchte Spieler Zusatzgelder zu zahlen. Dazu kommt das Preisgeld. Als Viertelfinalist erhält Haas, der wegen des Anflugs einer Erkältung seine Partie kurzfristig abgesagt hatte, 12 040 Euro.

Die Antrittsgelder setzen sich aus vielen Posten zusammen. Hauptsächlich wird die Unterbringung der Entourage finanziert – Zimmerpreis pro Nacht circa 100 Euro. Haas war mit Trainer, Physiotherapeut, zeitweise zwei Mitarbeitern aus dem Management, Eltern, Ehefrau und der zweieinhalbjährigen Tochter vor Ort. Mit Frau und Kind wohnte er nicht im offiziellen Spielerhotel (vier Sterne), sondern in einer Fünf-Sterne-Herberge im Medienhafen. Laut ATP-Regularien muss die Übernachtung für zwei Personen gezahlt werden. Am Tag nach dem Ausscheiden muss ausgecheckt sein. "Es gibt viele, die etwas haben wollen", sagt von Arnim. "Wir sind aber nur bereit, wenigen etwas zu geben. Wir müssen vom Nutzen für das Turnier überzeugt sein." Philipp Kohlschreiber hat ein Antrittsgeld bekommen, Spieler wie Tobias Kamke gingen leer aus. Turnierveranstalter sind nicht daran interessiert, zu intensiv über das Thema zu reden. Sie fürchten immer höhere Forderungen der Manager, obwohl es für deutsche Spieler selbstverständlich sein sollte, sich auf dem heimischen Markt zu präsentieren.

Es geht darum, Publikum auf die Anlage zu locken, vor allem aber auch die Quote bei Eurosport zu steigern. Beispiel Janko Tipsarevic. Der Serbe ist hierzulande kein großer Name, im Ranking der beliebtesten Spieler des TV-Senders liegt er auf Rang sechs. Etwa 30 000 Euro könnte er extra bekommen haben. Tipsarevic verlor sein Auftaktspiel.

(RP)
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