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Das Ende einer großen Serie "Erdbeben" erschüttert Djokovic und Becker

Nach vier Grand-Slam-Titeln in Serie ist Novak Djokovic in Wimbledon in der dritten Runde ausgeschieden. Der Becker-Schützling sehnte sich nach seiner Niederlage gegen Sam Querrey nach einer Pause. Der Druck liegt nun auf Andy Murray und Roger Federer.

 Boris Becker mit seinem Schützling Novak Djokovic

Boris Becker mit seinem Schützling Novak Djokovic

Foto: ap, TH LT

Zumindest Boris Becker fand Ablenkung am Abend nach seiner bittersten Niederlage als Tennistrainer. "Goooooaaaalll", schrie er in die Twitter-Welt, nachdem Mesut Özil im EM-Viertelfinale gegen Italien zum 1:0 getroffen hatte. "Wow...", kommentierte Becker nach dem Sieg im Elfmeter-Krimi. Ob und wie sein Schützling Novak Djokovic nach dem völlig unerwarteten Wimbledon-Aus zur Tagesordnung überging, blieb dagegen offen.

"Zum Glück habe ich eine Familie und ein Leben neben dem Tennis. Es gibt viele Dinge, auf die ich mich freue", hatte Djokovic nach dem abrupten Ende seiner großen Grand-Slam-Serie gesagt. Vorfreude stand ihm in diesem Moment natürlich nicht ins Gesicht geschrieben, dagegen hatten sich nach der Viersatzpleite gegen den Amerikaner Sam Querrey in der dritten Runde Enttäuschung und Müdigkeit eingebrannt.

Das "Erdbeben" (The Telegraph) im Londoner Rasenmekka SW19 erschütterte das Erfolgsduo Djokovic und Becker. Seit den French Open 2009 hatte der Serbe bei einem Grand-Slam-Turnier nicht mehr derart früh verloren, bei den letzten vier räumte er die Titel ab. Und als er Anfang Juni erstmals in Paris triumphierte, sprach die Tenniswelt schon vom "Golden Slam", dem Triumph bei allen vier Major-Turnieren in einem Kalenderjahr, garniert mit Olympia-Gold in Rio de Janeiro.

Die Last, in den kommenden Monaten Geschichte schreiben zu können, habe jedoch keine große Rolle bei seiner Niederlage gespielt, sagte Djokovic. Allerdings war auch Serena Williams im vergangenen Jahr bei den US Open in New York nur zwei Matches vor dem großen Ziel am Druck gescheitert. Sie hatte gegen Außenseiterin Roberta Vinci verloren.

Auch Djokovic unterlag nicht Roger Federer, Andy Murray oder einem anderen der Mitfavoriten, er verlor gegen den Weltranglisten-41. Querrey mit 6:7 (6:8), 1:6, 6:3, 6:7 (5:7). Ja, er sei nicht zu 100 Prozent fit gewesen, sagte Djokovic, und ja, er hätte auch lieber auf dem Centre Court unter dem Dach gespielt, als dem Regenwirrwarr von Wimbledon auf Platz 1 ausgeliefert zu sein. Als Ausreden wollte er dies jedoch nicht gelten lassen: "Das war für uns beide gleich."

In Großbritannien und der Schweiz frohlockte unterdessen die Presse, denn stets stand Djokovic in der jüngeren Vergangenheit einem der heimischen Helden im Weg. Der Schotte Murray verlor die Endspiele in diesem Jahr in Melbourne und Paris, Eidgenosse Federer unterlag 2015 in Wimbledon und New York.

Wimbledon: Boris Becker sieht Niederlage von Novak Djokovic
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Becker sieht Djokovic-Niederlage

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Foto: dpa, ed

"Dein Erzfeind ist draußen, Andy ...", schrieb der Sunday Mirror: "Jetzt hofft die Nation nicht mehr, sondern erwartet weiteren Ruhm." Der Schweizer Blick titelte: "Der Weg zur Krone für Roger ist frei." Der Druck liegt nun auf Murray und Federer, wenn Djokovic das Aus verdaut hat, wird er wieder befreiter aufschlagen. Bis dahin kann er sich Tipps bei Trainer Becker holen, welch herrliche Ablenkung ein Fußball-Krimi vor dem Fernseher bieten kann.

(sid)
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