Wimbledon-Bilanz aufgebessert Kerber besteht Geduldsprobe - fünf Deutsche in Runde zwei

London · Titelverteidigerin Angelique Kerber hat in Wimbledon ihre erste Hürde souverän genommen. Auch vier weitere Deutsche schafften am zweiten Tag den Einzug in die zweite Runde - darunter auch eine dicke Überraschung.

Angelique Kerber.

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Angelique Kerber bestand ihre Geduldsprobe souverän, die "schwarze Serie" der deutschen Tennisprofis in Wimbledon endete am zweiten Tag. Bei ihrer emotionalen Rückkehr auf den Centre Court schlug die Vorjahressiegerin Kerber die extrem unorthodox spielende Tatjana Maria 6:4, 6:3. Anschließend folgten ihr auch Julia Görges, Laura Siegemund, Jan-Lennard-Struff und überraschend Debütant Dominik Köpfer in Runde zwei.

"Ich war sehr nervös. Da rauszugehen als Titelverteidigerin war sehr besonders", sagte Kerber: "Viele Emotionen, viele Erinnerungen. Aber ich habe es genossen: Das Match, die Punkte, das Publikum." Kerbers Auftakterfolg war der erste deutsche Sieg in diesem Jahr. Vorjahres-Halbfinalistin Julia Görges gewann gegen Elena-Gabriela Ruse aus Rumänien 7:5, 6:1, Laura Siegemund gegen die britische Wildcard-Starterin Katie Swan 6:2, 6:4.

Angelique Kerber – erste Wimbledon-Siegerin seit Steffi Graf
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Bei den Männern sorgte danach Grand-Slam-Debütant Köpfer für eine Überraschung. Der 25-Jährige aus Furtwangen im Schwarzwald besiegte den Serben Filip Krajinovic 6:3, 4:6, 7:6 (11:9), 6:1. Köpfer hatte in der Vorwoche im nordenglischen Ilkley seinen ersten Titel auf der zweitklassigen Challenger-Tour gewonnen und dadurch eine Wildcard für Wimbledon erhalten. Struff schlug Radu Albot (Rumänien) 6:4, 6:3, 6:2.

Andrea Petkovic hatte dagegen ihr Auftaktmatch gegen Monica Niculescu (Rumänien) 6:2, 2:6, 5:7 verloren und sich damit in die Reihe der Enttäuschungen von Montag eingereiht. Da waren alle sieben angetretenen deutschen Frauen und Männer an ihrer Auftakthürde gescheitert. Da insgesamt nur fünf von 14 Startern in der zweiten Runde stehen, steht unterm Strich dennoch das schlechteste deutsche Abschneiden in Wimbledon seit zwölf Jahren.

Kerber hatte im deutschen Duell zum Start der "Mission Titelverteidigung" zunächst einige Probleme gehabt. Maria schlug die Bälle fast ausschließlich mit viel Unterschnitt. Sie schnibbelte, rannte und zwang ihre Gegnerin immer wieder in lange Ballwechsel. In den entscheidenden Momenten bewies Kerber jedoch Nervenstärke. "Die Geduld war heute der Schlüssel zum Erfolg", sagte sie.

Kerber trifft nun am Donnerstag auf die US-Amerikanerin Lauren Davis, die als Lucky Loserin der Qualifikation ins Hauptfeld gerutscht war. Das bislang einzige Duell mit der US-Amerikanerin hat sie 2011 bei den US Open gewonnen.

Für die frühere Weltranglistenerste könnte es ab dem Achtelfinale knüppeldick kommen: In der Runde der letzten 16 droht die Neuauflage des Vorjahres-Finals gegen US-Superstar Serena Williams und im Viertelfinale ein Duell mit der Weltranglistenersten und French-Open-Siegerin Ashleigh Barty (Australien).

Einen souveränen Sieg trotz einiger Startschwierigkeiten feierte am Dienstag derweil Wimbledon-Rekordsieger Roger Federer. Obwohl er gegen den Südafrikaner Lloyd Harris erstmals seit neun Jahren wieder einen Satzverlust in der ersten Runde verbuchte, siegte er letztlich 3:6, 6:1, 6:2, 6:2.

(lt/sid)
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