Zverev vor Wimbledon 2019 „Jeder will das Turnier gewinnen“

Wimbledon · Alexander Zverev unternimmt in Wimbledon den nächsten Versuch, endlich auch auf Grand-Slam-Ebene den Durchbruch zu schaffen. Was einst nur eine Frage der Zeit war, rückte zuletzt in weite Ferne.

Alexander Zverev: Deutschlands Nummer eins im Tennis
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Das ist Alexander Zverev

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Foto: dpa/Michel Euler

Zumindest für einen Abend gehörte Alexander Zverev in den Tagen vor Wimbledon bereits zum Kreis der ganz Großen. Beim gemeinsamen Abendessen mit Roger Federer, Rafael Nadal und dem zweimaligen French-Open-Finalisten Dominic Thiem stimmte er sich auf den Grand-Slam-Klassiker im altehrwürdigen All England Lawn Tennis Club ein. Das Erinnerungsfoto sorgte im Netz für Aufsehen, sportlich jedoch ist Zverev von dieser Liga noch immer ein ordentliches Stück entfernt.

Ab Montag unternimmt er den nächsten Versuch, endlich auch auf Grand-Slam-Ebene den Durchbruch zu schaffen. Bislang sind zwei Viertelfinalteilnahmen in Paris seine besten Ergebnisse, in Wimbledon kam er noch nie über das Achtelfinale hinaus. Dabei wäre das Rasen-Mekka von London wohl ein besonders geeigneter Ort, um seine Major-Bilanz zu verbessern. "Es ist das historischste Turnier, das wir im Tennis haben", sagt Zverev: "Jeder will es gewinnen."

Die Chance, wenigstens auf einen Vorstoß in die zweite Woche, scheint durchaus vorhanden. Die Erstrundenaufgabe gegen Linkshänder Jiri Vesely aus Tschechien ist knifflig aber lösbar, die weitere Auslosung laut Zverev selbst "in Ordnung". Zudem sei auch sein beim Vorbereitungsturnier in Halle lädiertes Knie wieder "absolut okay". "Ich fühle mich gut, ich habe gut trainiert, wir werden sehen, wie gut es geht", sagte er.

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Foto: AP/Kirsty Wigglesworth

Lange hatte es nur wie eine Frage der Zeit gewirkt, bis der Hochbegabte Zverev auch bei den vier größten Turnieren des Tennisjahres um den Titel mitspielt. Doch zuletzt mehrten sich die Zweifel, dass der 22-Jährige dieses in jüngeren Jahren abgegebene Versprechen tatsächlich einlösen kann. Zwischen Ende März und Anfang Mai durchlebte er die erste echte Krise seiner Karriere, musste sich anschließend auch Kritik an seinem zu passiven Spielstil gefallen lassen.

Während er früher als der logische neue König für die Zeit nach den Tennis-Größen Federer (37), Nadal (33), Novak Djokovic (32) und Andy Murray (32) gehandelt wurde, haben sich inzwischen auch andere Aufsteiger wie der Grieche Stefanos Tsitsipas (20) und Kanadas Supertalent Felix Auger-Aliassime (18) in Stellung gebracht. Ohnehin glaubt Zverev, dass die "Big Four" noch "einige Jahre da oben" sein werden: "Es ist einfach an uns Jungen, sie bei einem großen Turnier zu schlagen", sagte er.

Um das zu schaffen, schindet sich Zverev im Training härter als andere. Zwei bis drei Einheiten pro Tag, teilweise über fünf Stunden absolvierte er in der Vorbereitung auf Wimbledon - nachdem er zuvor zehn Turniere in elf Wochen gespielt hatte. Die Kritik, er könne sich damit womöglich überfordern, weist Zverev energisch zurück: "Vom auf dem Sofa sitzen, werde ich nicht besser."

(sef/sid)
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