Deutsche in Wimbledon Struff gewinnt Marathonmatch - Petkovic muss sich übergeben

Andrea Petkovic ist beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon beeinträchtigt von gesundheitlichen Problemen in der zweiten Runde ausgeschieden. Besser lief es für Julia Görges und „Comeback Kid“ Jan-Lennard Struff.

Wimbledon 2018: Angeschlagene Andrea Petkovic scheitert in Runde zwei
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Angeschlagene Petkovic scheitert in Runde zwei

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Foto: AFP/OLI SCARFF

Mit einem schmerzhaften Tennis-Drama ist Wimbledon für eine gesundheitlich angeschlagene Andrea Petkovic zu Ende gegangen. Der 30-Jährigen ging es am Mittwoch in ihrem Zweitrunden-Match beim berühmten Rasenturnier im Südwesten Londons sichtlich nicht gut. Nach einem 4:6, 3:6 gegen die Belgierin Yanina Wickmayer musste die einstige deutsche Nummer eins geknickt Platz 17 verlassen.

Als Petkovic im zweiten Satz mit 2:3 hinten lag, holte sie die Ärztin zu sich, ließ sich behandeln und den Blutdruck messen. Unter einem großen Handtuch versteckt kauerte die Hessin auf ihrem Stuhl, sie schien sich gar in eine Tüte übergeben zu müssen. Obwohl sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war, steckte die Darmstädterin nicht auf. Beim ersten und zweiten Matchball stemmte sich die frühere Weltranglisten-Neunte noch erfolgreich gegen die Niederlage.

Dann blieb ihr nach 75 bitteren Minuten nichts anderes übrig, als ihrer Gegnerin zum Einzug in die dritte Runde zu gratulieren. Schreckmomente, Tennis-Dramen und schwere Verletzungen haben schon oft ihre Karriere geprägt und sie immer wieder zurückgeworfen, dies dürfte für sie eine erneut bittere Erfahrung gewesen sein.

Mit ihrem ersten Drittrunden-Einzug in Wimbledon seit sechs Jahren wurde derweil Julia Görges ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Nummer 13 der Tennis-Welt besiegte am Mittwoch die Weißrussin Vera Lapko mit etwas Mühe 6:2, 3:6, 6:2 und steht als erste deutsche Dame unter den besten 32. Die Bad Oldesloerin hatte zuvor fünfmal nacheinander in Wimbledon in der ersten Runde verloren. Im Kampf um ihren ersten Achtelfinaleinzug beim Rasenturnier im Südwesten Londons bekommt es die 29-Jährige am Freitag mit Lessia Zurenko aus der Ukraine oder der Tschechin Barbora Strycova zu tun.

Tatjana Maria verpasste ein Duell mit der langjährigen Weltranglisten-Ersten Serena Williams. Die schwäbische Tennisspielerin unterlag in der zweiten Runde der Französin Kristina Mladenovic klar mit 2:6, 2:6. Beim Stande von 0:3 im zweiten Satz aus Sicht von Maria war die Partie wegen Regens unterbrochen worden. Mallorca-Turniersiegerin Maria hatte in der ersten Runde mit einem Erfolg über die an fünf gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina überrascht.

Wimbledon 2018: Jan-Lennard Struff kommt zum zweiten Mal nach 0:2-Satzrückstand zurück
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Struff kommt zum zweiten Mal nach 0:2-Satzrückstand zurück

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Foto: dpa/Steven Paston

Bei den Herren fordert Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff nach dem nächsten Fünf-Sazt-Sieg Roger Federer heraus. Der 28 Jahre alte Sauerländer drehte am Mittwoch zum zweiten Mal nacheinander einen 0:2-Satzrückstand und setzte sich mit 6:7 (5:7), 3:6, 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 13:11 in fast vier Stunden gegen den Kroaten Ivo Karlovic durch.

Damit zog Struff erstmals bei einem der vier Grand-Slam-Turniere in die dritte Runde ein. Der Schweizer Federer hatte zuvor problemlos in drei Sätzen den Slowaken Lukas Lacko besiegt.

In der ersten Runde hatte sich Struff nach einem 0:2-Satzrückstand noch zu einem Fünfsatz-Sieg gegen den gesetzten Argentinier Leonardo Mayer gekämpft.

Das Match von Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 25) gegen Gilles Muller (Luxemburg) wurde am Abend beim Stand von 7:6, 6:6 (5:3) wegen Regens unterbrochen und schließlich auf Donnerstag verschoben. Die beiden deutschen Topspieler Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 4) und Angelique Kerber bestreiten am Donnerstag ihre Zweitrundenpartien. Alle acht weiteren Deutschen waren bereits am Montag und Dienstag an ihrer Auftakthürde gescheitert.

(areh/dpa/SID)
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