Wildcard für die 40-Jährige Serena Williams gibt Wimbledon-Comeback

London · Nach einem Jahr Pause setzt Serena Williams ihre Ausnahmekarriere doch fort. In Wimbledon jagt die 40-Jährige den Grand-Slam-Rekord. Eine deutsche Konkurrentin freut sich auf das Comeback - mit einer kleinen Einschränkung.

 Serena Williams im Einsatz bei Wimbledon. (Archiv)

Serena Williams im Einsatz bei Wimbledon. (Archiv)

Foto: dpa/Alastair Grant

Ein Jahr nach ihrem herzzerreißenden Abschied in eine lange Pause kehrt Serena Williams in Wimbledon überraschend auf die Tennis-Tour zurück. In vier kurzen Sätzen kündigte die langjährige Weltranglistenerste an, dass sie ihre Ausnahme-Karriere und damit auch die Jagd nach dem Grand-Slam-Titelrekord fortsetzt. „SW und SW19. Es ist ein Date. 2022 Wir sehen uns dort. Los geht's“, schrieb die 23-malige Grand-Slam-Turniersiegerin am Dienstag in den Sozialen Netzwerken. Die 40 Jahre alte Amerikanerin erhält für den Rasen-Klassiker eine Wildcard, wie die Veranstalter wenig später bekanntgaben.

SW19 steht für den Londoner Stadtteil Wimbledon - im dortigen All England Club hatte die siebenmalige Siegerin ihr bislang letztes Match bestritten. Im ersten Satz der ersten Runde musste Williams gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus verletzt aufgeben und verließ den Platz mit erhobenem Schläger in der rechten Hand, der linken auf dem Herzen und Tränen in den Augen. Seitdem stand sie vor allem als Mutter ihrer Tochter Olympia und als Geschäftsfrau in der öffentlichen Wahrnehmung.

Andrea Petkovic freut sich auf das Comeback von Williams - mit einer kleinen Einschränkung. „Es war eine coole Nachricht, eine, die mich glücklich gemacht hat - mit dem Häkchen dran, dass ich hoffentlich nicht gegen sie gelost werde in der ersten Runde“, sagte die 34-jährige aus Darmstadt lachend nach ihrem Erstrundensieg beim Rasenturnier in Berlin. Für das Damentennis sei die Rückkehr von Williams „super“, meinte Petkovic.

Williams veröffentlichte zudem das Bild von zwei Beinen in Tennisschuhen auf Rasen. Sie fehlte zuletzt auf der Meldeliste für Wimbledon, kann aber mit einer Wildcard beim Turnier, das am 27. Juni beginnt, starten. Damit droht ihr allerdings bereits zu Beginn eine schwierige Gegnerin. Aktuell ist Williams bis auf Position 1208 der Weltrangliste abgerutscht.

In der Woche vor Wimbledon wird Williams beim WTA-Turnier in Eastbourne im Doppel mit der Tunesierin Ons Jabeur antreten, um sich für Wimbledon einzuspielen. Sie freue sich, „zurück auf Rasen“ zu sein, erklärte Williams in einer Mitteilung der Veranstalter. „Einem Untergrund, der während meiner Karriere so gut zu mir war.“

Mit einem weiteren Grand-Slam-Titel würde Serena Williams den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen. In Wimbledon besitzt die Amerikanerin die voraussichtlich besten Chancen, sich ihren 24. Triumph bei einem der vier größten Turniere zu sichern. Seit dem bislang letzten Grand-Slam-Titel bei den Australian Open 2017 und der anschließenden Babypause wegen der Geburt ihrer Tochter stand Williams viermal im Finale, musste sich jedoch stets geschlagen geben. 2018 hatte sich Angelique Kerber im Endspiel gegen Williams durchgesetzt.

Aufgrund ihrer langen Abwesenheit von der Profitour hatte es zuletzt auch Spekulationen über einen möglicherweise bevorstehenden Rücktritt gegeben. Diese wurden befeuert, als ihr langjähriger Coach Patrick Mouratoglou im April eine Zusammenarbeit mit der Rumänin Simona Halep angekündigte. Diese Spekulationen über ein Karriere-Ende hat Williams nun aber vorerst selbst beendet.

(ako/dpa)
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