Kommentar Sommermärchen aus Wimbledon

Düsseldorf · Angelique Kerber und Julia Görges kämpfen um den Einzug ins Wimbledon-Finale. Ein deutsches Finale wäre ein Lebenszeichen für die Sportart, den sie verdient hätte.

 Angelique Kerber wirft nach ihrem Viertelfinalsieg Kusshände ins Publikum.

Angelique Kerber wirft nach ihrem Viertelfinalsieg Kusshände ins Publikum.

Foto: AP/Ben Curtis

Barbara Rittner eskalierte nach diesem Tag in Wimbledon komplett. Die gebürtige Krefelderin, „Head of Women‘s Tennis“ beim Deutschen Tennis-Bund (DTB), hat jeden über den Kurznachrichtendienst Twitter an ihrem aktuellen Gemütszustand teilhaben lassen.

So eine ehrliche und authentische Freude – in der Fußballbranche sucht man vergeblich nach derartigen Ausbrüchen: „Bähm...und die zweite stürmt auch ins Halbfinale von Wimbledon. Bravo Julia Görges und Team! Ich bin mega stolz auf unsere Damen (wie schon so oft)...Glückwunsch Jule! Coole Socke.“ Ehrlich vorgetragene Freude, keine von einer Agentur vorformulierten Blabla-Sätze.

Botschafterinnen wie Rittner sind wichtig für den Sport. Sie machen ihn greifbar. In Wimbledon schicken sich zwei deutsche Spielerinnen an, wieder ein Sommermärchen zu schreiben. Es wäre ein Lebenszeichen für das Tennis in Deutschland, wenn Kerber oder Görges triumphieren würden. Die Sportart hätte es verdient.

(RP)
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