Anti-Fairplay Ostapenko serviert auf Gegnerin und gewinnt den Punkt

Wimbledon · Jelena Ostapenko sorgt mit einem Aufschlag auf den Körper ihrer Gegnerin für Aufregung. Unsportlich, aber den Regeln entsprechend.

Wer dachte, Tennis-Bad-Boy Nick Kyrgios’ eingestreute Aufschläge von unten seien unsportlich, wird sie nach dem Damen-Doppel bei Wimbledon belächeln. Denn am Donnerstag nahm die Unsportlichkeit eine neue Dimension an: In der ersten Runde trafen Alize Cornet (Frankreich)/Petra Martic (Kroatien) und Jelena Ostapenko (Lettland)/Veronika Kudermetova (Russland) aufeinander. Rotzfrech servierte die junge Lettin Ostapenko auf die gegnerische Netzspielerin Cornet und traf sie.

Offenbar war das Manöver sogar gewollt, denn anstatt sich wie üblich zu entschuldigen, drehte sie sich weg und begann zu lachen. Zudem hatte die French-Open-Siegerin von 2017 den Ball ganz normal getroffen. Während Cornets Doppelpartnerin nur fassungslos die Hand vor den Mund schlug, war die Getroffene völlig aufgebracht und redete auf den Unparteiischen ein: „Sie hat auf mich serviert. Das ist eine Möglichkeit einen Punkt zu gewinnen?“ Der Stuhlschiedsrichter antwortete nur mit dem Spielstand – Punkt für Ostapenko/Kudermetova. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, denn die Aktion ist regelkonform. Denn sobald der Ball mit etwas anderem als dem Schläger berührt wird (in dem Fall mit einem Körperteil), geht der Punkt automatisch an die Gegner.

Wer sich so etwas wie Ostapenko leistet, der macht sich keine Freunde in Wimbledon, wo der weiße Sport und „Sportsmanship“ ihre Heimat haben. Am Ende des Tages kann Cornet die Anti-Fairplay Aktion ihrer Kontrahentin egal sein, denn nach exakten zwei Stunden stehen sie und Martic in der zweiten Runde des Rasenklassikers - sie gewannen 4:6, 6:4, 6:3.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort