US Open Kohlschreiber profitiert von Aufgabe - Kerber mit Mühe

New York · Peter Gojowczyk hat in der ersten Runde der US Open für eine Überraschung gesorgt. Auch Philipp Kohlschreiber steht in Runde zwei. Angelique Kerber wendete mit Kampfkraft und großer Nervenstärke ein frühes Aus ab.

Philipp Kohlschreiber.

Philipp Kohlschreiber.

Foto: AFP/Sarah Stier

Starker Start für die deutschen Tennisprofis bei den US Open: Die Routiniers Philipp Kohlschreiber und Peter Gojowczyk haben am ersten Tag des Grand-Slam-Turniers Ausrufezeichen gesetzt. Kohlschreiber (37) kämpfte sich gegen Marin Cilic, Turniersieger von 2014, nach einem 0:2-Satzrückstand zurück und profitierte beim Stand von 6:7 (4:7), 6:7 (3:7), 6:2, 6:1, 2:0 von einer Aufgabe des Kroaten.

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"Ich habe es heute über die Fitness gewonnen", sagte Kohlschreiber, den die Stimmung mit vielen Zuschauern auf der Anlage begeisterte: "Es ist sensationell schön."

Schon zuvor hatte der Münchner Gojowczyk (32) den an Position 23 gesetzten Franzosen Ugo Humbert mit 1:6, 6:1, 6:2, 5:7, 6:4 bezwungen und war zum dritten Mal nach 2013 und 2014 in die zweite Runde von New York eingezogen.

Beide boten sich enge Matches mit ihren Kontrahenten und ließen sich von zwischenzeitlichen Rückschlägen nicht entmutigen. Kohlschreiber blieb gegen den körperlich zunehmend angeschlagenen Cilic im vierten Satz konzentriert und bekommt es nun mit Michail Kukuschkin aus Kasachstan oder dem Spanier Pablo Andujar zu tun. Zuletzt war der frühere Achtelfinalist bei den US Open zweimal in Folge in der ersten Runde gescheitert.

Gojowczyk, Nummer 141 der Weltrangliste, hatte sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft und trifft nun auf den Serben Dusan Lajovic. Im fünften Satz bewahrte er die Nerven, brachte das Match nach 2:57 Stunden zu Ende und erarbeitete sich damit die Chance, erstmals in seiner Karriere in die dritte Runde eines Majors einzuziehen.

Bei den Damen nahm Andrea Petkovic ihre Auftakthürde letztlich souverän. Petkovic besiegte die Rumänin Irina-Camelia Begu am Montag 6:2, 7:6 (7:3) und trifft nun auf die an Position neun gesetzte Spanierin Garbine Muguruza.

Deutlich mehr Mühe als Petkovic hatte Angelique Kerber. Die frühere Weltranglistenerste setzte sich in einem enorm engen Match 3:6, 6:4, 7:6 (7:3) gegen die Ukrainerin Dajana Jastremska durch und trifft nun auf deren Landsfrau Angelina Kalinina.

Kerber, Turniersiegerin von 2016, hatte zuletzt mit ihren Halbfinalteilnahmen in Wimbledon und Cincinnati für Aufsehen gesorgt und war jeweils erst an der späteren Turniersiegerin Ashleigh Barty (Australien) gescheitert.

Gegen Jastremska hatte sie von Beginn an Probleme. Jastremska, die bis in den Sommer ein halbes Jahr wegen eines vermeintlichen Dopingvergehens von der Tour suspendiert und dann freigesprochen worden war, dominierte die zu passive Kerber, die aber zurückkam. Im dritten Satz ging es hin und her, die dreimalige Grand-Slam-Siegerin lag schon 3:5 zurück, kämpfte aber wie wild um jeden Punkt.

Kerber war von Boris Becker vor dem Turnierbeginn in den Kreis der Titelanwärterinnen gehoben worden. Die deutsche Topspielerin betonte unterdessen, Runde für Runde angehen zu wollen. "Ich übergebe die Favoritenrolle gerne den anderen", sagte sie bei Eurosport. Im vergangenen Jahr war Kerber in New York im Achtelfinale gescheitert.

(sid/old)
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