Keine Chance gegen Brady Kerber im Achtelfinale der US Open ausgeschieden

New York · Das hat sich Angelique Kerber ganz anders vorgestellt. Statt sich die Chance auf das Halbfinale zu erkämpfen, sind die US Open für sie beendet. Die Amerikanerin Jennifer Brady ist für die beste deutsche Tennisspielerin zu stark.

 Angelique Kerber.

Angelique Kerber.

Foto: AP/Seth Wenig

Angelique Kerber wirkte trotz des abrupten Endes ihres Comebacks auf der Tennis-Bühne gefasst. Während es bei den eigenartigen US Open in den kommenden Tagen um Ruhm und Titel geht, wird Deutschlands beste Tennisspielerin jedoch nach einem 1:6, 4:6 im Achtelfinale gegen die Amerikanerin Jennifer Brady aus New York zurückkehren. „Ich habe alles gegeben auf dem Platz, sie hat ein wirklich gutes Match gespielt“, sagte die 32-Jährige. „Ich hatte meine paar Chancen, die ich nicht nutzen konnte. Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Beste, was ich konnte, auf dem Platz gelassen habe.“ Nach der langen Turnierpause sei es ein „guter Start“ gewesen.

Dass das Tableau der Damen coronabedingt ausgedünnt ist, konnte die ehemalige Weltranglisten-Erste aber nicht für ihren ersten Viertelfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier seit dem Wimbledon-Triumph vor zwei Jahren nutzen. Nach den souverän gewonnenen ersten drei Matches war sie von manchen schon als Mitfavoritin gehandelt worden, wird sich nun aber auf die Sandplatz-Saison vorbereiten.

Gegen die an Position 28 gesetzte Brady blieb die New-York-Siegerin von 2016 am Sonntag lange Zeit chancenlos und kämpfte sich zu spät ins Match. „Angie konnte von Anfang an nicht dagegen halten“, urteilte die deutsche Damen-Tennischefin Barbara Rittner bei Eurosport. „Es hat eine Weile gedauert, bis sie reingefunden hat.“

Nach dem umkämpfteren zweiten Satz wollte Kerber aus dem fast menschenleeren Louis-Armstrong-Stadion nur noch weg. Schnell klatschte sie mit dem Schläger mit Brady ab, dann verabschiedete sich die beste deutsche Tennisspielerin mit einem Handtuch über den Schultern von der großen Bühne der US Open. Die Weltranglisten-23. scheiterte am Druck der Amerikanerin und an ihrer Aufschlagschwäche.

Die Weltranglisten-41. Brady war mit der Empfehlung des Turniersiegs von Lexington angereist. Nach nur 22 Minuten war der erste Satz weg. Im ausgeglicheneren zweiten Durchgang versteckte die deutsche Tennis-Hoffnung bei 2:3 aus ihrer Sicht wieder ihr Gesicht unter einem Handtuch, Brady kehrte zwar mit einem bandagierten linken Oberschenkel zurück. Die Wende blieb aber aus, auch nachdem Kerber bei 3:5 noch einen Matchball abwehrte. „Es macht einfach Spaß, dass sie wieder dabei ist. Sie hat sich toll verkauft insgesamt“, sagte Rittner dennoch.

Kerber hatte vor den US Open monatelang keine Matches bestritten und sich erst kurzfristig zur Reise nach New York entschieden. Was sie aufgrund der Corona-Regeln vor dem Heimflug nach Polen noch auf sie wartet, wusste sie noch nicht genau. „Ich fühle mich sicher, deswegen war es am Ende eine gute Entscheidung“, sagte Kerber.

Die deutsche Nummer eins war in der Corona-Pause zu ihrem früheren Erfolgscoach Torben Beltz zurückgekehrt. Doch auch das half ihr nicht. Wie bei den Australian Open zu Beginn des Jahres verpasste Kerber damit auch bei diesem eigenartigen New-York-Abenteuer die Runde der besten Acht und wird sich nun auf die French Open in Paris vorbereiten, die am 27. September starten. Ob sie zuvor wie geplant in Rom antreten wird, will sie mit ihrem Team kurzfristig entscheiden. „Viel Zeit habe ich nicht, um mich auf Sand umzustellen, aber die Zeit muss ich gut nutzen“, sagte Kerber. „Es war gut, dass ich das Wettbewerbsgefühl wieder hatte. Paris ist noch mal das Ziel, das ich habe.“

(dpa/sid/old)
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