"Ich bin fast umgefallen " Lisicki klagt nach US-Open-Aus über Krämpfe

Der Ärger von Sabine Lisicki war groß. Krämpfe machten ihr im verlorenen US-Open-Achtelfinale einen Strich durch die Rechnung. Die deutsche Bilanz dieses Grand-Slam-Jahres fällt bescheiden aus, die Bundestrainerin sieht es als Ausrutscher.

US Open: SabineLisicki verliert gegen verletzte Simona Halep
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Lisicki verliert gegen verletzte Halep

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Foto: afp, TC/kb

Die Ohnmacht über den streikenden Körper machte Sabine Lisicki auch noch zwei Stunden nach ihrem US-Open-Aus fuchsig. Lisicki hatte eigentlich beste Chancen, an diesem Mittwoch ihr erstes Viertelfinale in Flushing Meadows zu bestreiten, wären ihr nicht die eigenen Beine in die Quere gekommen. "Es waren einfach nur diese Krämpfe - das ist, was mich ärgert", klagte Lisicki am Montag (Ortszeit) nach ihrer langen Behandlung und fuchtelte mit den Armen.

Mögliche Kritik an spielerischen Unzulänglichkeiten beim 7:6 (8:6), 5:7, 2:6 gegen die auch nicht komplett fitte Weltranglisten-Zweite Simona Halep mochte Lisicki nicht geltenlassen. "Ich habe zwei Spiele komplett mit einem Krampf im Oberschenkel gespielt. Ich bin fast umgefallen - da bist Du einfach hilflos", unterstrich sie.

Ab Mitte des zweiten Satzes plagten Lisicki die ungewohnten Krämpfe, daher mochte die Wimbledon-Finalistin von 2013 nicht von einer vergebenen Chance sprechen, Halep in zwei Durchgängen zu schlagen. Zudem sei ihr US-Open-Start eh gar nicht sicher gewesen, da ihre Knieprobleme schon während der Hartplatzsaison aufgetreten seien und sich beim Vorbereitungsturnier in Cincinnati verschlimmert hätten.

Mageres deutsches Grand-Slam-Jahr

So geht auch das letzte Grand-Slam-Viertelfinale in diesem Jahr trotz 17 Startern ohne deutsche Beteiligung über die Bühne, besonders das Scheitern der drei Damen-Spitzenkräfte war letztlich schmerzlich. Angelique Kerber unterlag trotz einer großartigen Leistung der früheren Weltranglisten-Ersten Victoria Asarenka aus Weißrussland, die nächste Gegnerin für Lisicki gewesen wäre. Andrea Petkovic wurde vor ihrem Drittrunden-Match krank und wie Lisicki nicht zuletzt durch körperliche Probleme gestoppt. So bleiben die Achtelfinals von Julia Görges in Australien und Paris sowie von Lisicki in Flushing Meadows die besten Ergebnisse einer unbefriedigenden Grand-Slam-Saison.

Bundestrainerin Barbara Rittner flog trotzdem "insgesamt mit einem Okay-Gefühl" aus New York nach Hause, "weil ich gesehen habe, was sie können. Ich glaube auch nicht, dass es noch mal so ein Jahr bei den Grand Slams gibt." Kerber besitzt nach ihren vier Turniersiegen in diesem Jahr noch eine Chance auf die Teilnahme am abschließenden Masters in Singapur. Für das kommende Jahr traut Rittner der deutschen Nummer eins, die bei den US Open klar den besten Eindruck hinterließ, den Sprung unter die Top 5 zu, wenn sie so weiterspielt.

Mit Petkovic ist ein Gespräch geplant, um nicht zuletzt über die Trainerfrage zu diskutieren. Die Darmstädterin benötige eine Respektsperson auf Augenhöhe, der sie vertraue und die sie auch einmal machen lasse. Sich selbst schloss Fed-Cup-Teamchefin Rittner auch wegen ihrer Verpflichtungen in der Nachwuchsarbeit dafür aus.

Lisicki zeigte sich indes zufrieden über die immer besser werdende Zusammenarbeit mit ihrem Coach Christopher Kas. Der frühere Davis-Cup-Spieler und Doppel-Spezialist, mit dem sie bei Olympia 2012 im Mixed spielte, wolle ihr keine Schablone aufsetzen.

Das jetzige Davis-Cup-Team mit Philipp Kohlschreiber und Talent Alexander Zverev kämpft nächste Woche in der Dominikanischen Republik darum, zumindest als Mannschaft in der Weltgruppe des Tennis zu bleiben. Fast mehr als den Gegner fürchten die Deutschen das Klima. Die Bedingungen sollen schlimmer als im feucht-heißen New York sein.

(dpa)
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