Neue Nummer eins Kerber macht jetzt erst einmal Urlaub bei Oma und Opa

New York · Am Mittwoch beginnt für US-Open-Siegerin Angelique Kerber der verdiente Urlaub in ihrer polnischen Heimat. Die weltbeste Tennisspielerin gönnt sich zwei Wochen Auszeit, bevor sie neue Ziele in Angriff nimmt.

Angelique Kerber posiert im Sommerkleid mit ihrem Pokal
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Kerber posiert im Sommerkleid mit ihrem Pokal

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Foto: rtr, sm

Am Münchner Flughafen endet am Dienstag die erfolgreichste Dienstreise im Leben der weltweit besten Tennisspielerin. Nach acht Wochen auf Tour und einem Acht-Stunden-Flug über den Großen Teich absolviert Angelique Kerber nach der Landung ihren letzten öffentlichen Auftritt, bevor sie sich in den wohlverdienten Urlaub verabschiedet.

Im polnischen Puszczykowo warten bereits die Großeltern Maria und Janusz sehnsüchtig auf die US-Open-Siegerin. Kerber freut sich nach ihrem Trip durch die Metropolen Montreal, Rio und New York auf die Auszeit in der Idylle ihrer zweiten Heimat. "Ich werde ein paar Tage brauchen, um alles Revue passieren zu lassen und alles zu verarbeiten", sagt sie.

Den Pokal bekommt Kerber erst später

Noch ein paar Tage länger braucht die neue Trophäe, bis sie ihren Weg nach Puszczykowo findet. "Der Pokal kommt erst in ein paar Monaten, wurde mir gesagt", erzählt Kerber: "Ich kann ihn nicht mitnehmen, weil sie ihn für mich neu anfertigen. In Originalgröße mit meinem Namen drauf." Den zukünftigen Platz für den Pott kennt sie bereits, Kerber wird ihn ins Wohnzimmer der Großeltern neben ihren Pokal der Australian Open stellen.

Zwei Wochen wolle sie ausspannen und zunächst keinen Tennisschläger in die Hand nehmen. Trainer Torben Beltz gibt ihr nur zehn Tage zum "Kraft tanken. Dann werden wir wieder trainieren", sagte der Hamburger im Gespräch mit dem SID, "Angie muss ja für den Asien-Trip fit sein". Dort wird Beltz ein Schnurrbart zieren, das Versprechen muss er nach dem Titel in Flushing Meadows einlösen. Die noch offenen Wetteinsätze früherer Erfolge, ein Fallschirmsprung und ein Tanzkurs, müssen dagegen bis zum Saisonende warten.

Bis dahin hofft Kerber, weitere Ziele zu verwirklichen. Motivationsprobleme werde sie nicht bekommen, sagte sie in New York, auch wenn nach dem Sprung an die Spitze der Tenniswelt und dem zweiten Grand-Slam-Titel alle Träume erfüllt erscheinen. "Ich weiß: Als Nummer eins werden alle versuchen, mich zu schlagen, niemand hat gegen mich etwas zu verlieren", sagte Kerber: "Ich werde diese Herausforderung annehmen. Ich bin bereit für diesen Druck auf meinen Schultern." Sie werde alles dafür tun, Platz eins erfolgreich zu verteidigen.

Ob die größte Gefahr noch immer von Serena Williams ausgeht, ist nach den US Open fraglich. Mit bald 35 Jahren häuften sich zuletzt die Verletzungen der Modellathletin aus den USA. In Rio wurde sie von Schulterproblemen geplagt, in New York von Knieschmerzen. Ein Zweikampf wie zwischen Chris Evert und Martina Navratilova oder Steffi Graf und Monica Seles ist kaum zu erwarten. Viele junge Spielerinnen lauern auf Williams' Erbe und Kerbers Thron, darunter Finalistin Karolina Pliskova (Tschechien) und French-Open-Siegerin Garbine Muguruza (Spanien).

Wenn Kerber in Puszczykowo angekommen ist, liegt all das für sie noch in ferner Zukunft. Dann kann sie ihre sporthistorische Dienstreise endlich genießen, gemeinsam mit Oma Maria, Opa Janusz und vielen weiteren Freunden.

(sid)
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