Tennisturnier in Hamburg Zverev nach starkem Auftritt im Achtelfinale

Hamburg · Erstmals seit drei Jahren schlägt Alexander Zverev wieder beim Turnier in seiner Heimatstadt Hamburg auf. Drei Wochen nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon zieht er souverän in das Achtelfinale ein. Eine Runde weiter ist auch die deutsche Nummer zwei.

Alexander Zverev: Deutschlands Nummer eins im Tennis
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Das ist Alexander Zverev

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Foto: dpa/Michel Euler

An seinem Ziel bei der Rückkehr in die Heimatstadt ließ Alexander Zverev keinen Zweifel. „Ich hoffe, dass das erst der Anfang war für mich. Es war eine erste Runde. Solche Turniere möchte ich auch gewinnen“, sagte der beste deutsche Tennisprofi nach seinem eindrucksvollen ersten Auftritt am Rothenbaum seit drei Jahren. Dabei zog der 22 Jahre alte Weltranglisten-Fünfte durch ein überzeugendes 6:4, 6:2 gegen den Chilenen Nicolas Jarry in das Achtelfinale ein.

Zverev folgte am Dienstag damit seinem Davis-Cup-Kollegen Jan-Lennard Struff und dem 18 Jahre alten Talent Rudi Molleker in die Runde der besten 16. Dort trifft er nach einem gefühlten Ruhetag, an dem er lediglich mit seinem älteren Bruder Mischa im Doppel antreten wollte, am Donnerstag auf den Italiener Marco Cecchinato oder Federico Delbonis aus Argentinien.

Drei Wochen nach seinem enttäuschenden Wimbledon-Aus in der ersten Runde wollte Zverev das Ergebnis nicht überbewerten, eine gewisse Erleichterung und Genugtuung war ihm jedoch anzumerken. Ein Erstrunden-K.o. hätte ihm und den neuen Turnier-Organisatoren ungewollte Negativ-Schlagzeilen und einen frühen Rückschlag beschert.

So aber feierte Zverev bei Temperaturen von 30 Grad eine stimmungsvolle Nachmittags-Party auf dem gut gefüllten Center Court. „Vielen Dank, dass ihr alle gekommen seid“, rief er nach dem ersten Matchball den Zuschauern zu. „An einem Dienstag um drei müssen die Leute ja normalerweise arbeiten. Dass so viele kommen, freut mich. Es ist schön zu sehen, dass die Tennis-Begeisterung in Hamburg wieder wächst“, sagte Zverev später frisch geduscht in der Pressekonferenz.

In den vergangenen beiden Jahren hatte er auf einen Start in seiner Heimatstadt verzichtet und das Hartplatz-Turnier in Washington vorgezogen. Nun nahm er nach seiner schwierigen ersten Jahreshälfte mit sportlichen Rückschlägen wie dem Aus in Wimbledon, der Trennung von seinem Manager Patricio Apey und der unbefriedigenden Situation mit Teilzeit-Trainer Ivan Lendl die Wildcard für Hamburg an.

Die Auslosung jedoch hätte kniffliger kaum sein können. Jarry hatte am Wochenende beim Turnier in Bastad den Titel geholt und erwies sich in diesem Jahr schon zweimal als ebenbürtiger Kontrahent für Zverev.

In Barcelona verlor Zverev, in Genf siegte er im Endspiel und feierte seinen ersten und bislang einzigen Turniersieg 2019. Zverev war also gewarnt - und trat entsprechend motiviert und konzentriert vom ersten Ballwechsel an auf. Zum 2:1 nahm er seinem Gegenüber das Aufschlagspiel ab, im anschließenden Spiel wehrte er zwei Breakbälle ab. Nach einem weiteren Break zum 5:2 hatte er anschließend drei Satzbälle bei eigenem Aufschlag, die er aber alle vergab.

Jan-Lennard Struff.

Jan-Lennard Struff.

Foto: AFP/PHILIPPE LOPEZ

Beim dritten traf er den Ball mit der Schlägerkante, so dass dieser in hohem Bogen auf die Faltkonstruktion des mobilen Daches fiel, was die Zuschauer lachend quittierten, Zverevs Laune jedoch merklich vermieste. Er kassierte das Break zum 5:3, musste kurz zittern, entschied aber dann den ersten Satz nach 42 Minuten für sich. Die Stadionregie spielte „Coming home“ von P. Diddy ein - und im zweiten Durchgang kam der Heimkehrer nicht mehr in Bedrängnis.

(eh/dpa/sid/old)
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