Tennisturnier in Stuttgart Kerber und Görges nach Fed-Cup-Aus erneut gefordert

Stuttgart · Nach der bitteren Pleite im Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien sind die deutschen Tennisspielerinnen ab Dienstag erneut in Stuttgart gefordert. Für Angelique Kerber geht es bei dem WTA-Turnier darum, einen Fehlstart in die Sandplatzsaison zu verhindern.

 Angelique Kerber bei ihrer Partie im Fed-Cup gegen Petra Kvitova.

Angelique Kerber bei ihrer Partie im Fed-Cup gegen Petra Kvitova.

Foto: dpa, mut fdt

Echte Vorfreude war bei Angelique Kerber nicht zu erkennen. Als sie nach dem bitteren Halbfinal-Aus mit der deutschen Fed-Cup-Mannschaft auf das unmittelbar folgende WTA-Turnier vorausblickte, wirkte die Kielerin herzlich wenig euphorisch. "Sand ist jetzt nicht gerade mein Lieblingsbelag", bekannte sie mit einem gequälten Lächeln: "Ich werde versuchen, es besser zu machen als in den letzten Jahren."

Nur zwei Tage nachdem der deutsche Finaltraum in der Stuttgarter Porsche-Arena durch ein 1:4 gegen Tschechien so schmerzhaft geplatzt war, ist Kerber an gleicher Stelle erneut gefordert. In ihrem Auftaktmatch am Dienstag aber bekommt sie es dabei mit Petra Kvitova zu tun. Eben jener Kvitova, die ihr am Sonntag im letztlich entscheidenden vierten Einzel eine Lehrstunde (2:6, 2:6) erteilt hatte.

Es könne ja eigentlich nur besser werden, scherzte die 30-Jährige deshalb vor Beginn des Events in der Schwabenmetropole, das von den Spielerinnen zuletzt zum neunten Mal zum beliebtesten Turnier auf der Tour gewählt worden war. "Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass ich gleich die nächste Chance gegen sie bekomme", meinte Kerber am Montag. Allerdings steht sie bereits leicht unter Druck: Nach dem vielversprechenden Jahresauftakt droht ihr ein krasser Fehlstart in die ungeliebte Sandplatzsaison.

Dennoch ist Kerber, die 2015 und 2016 in Stuttgart triumphiert hatte, wie schon am Fed-Cup-Wochenende gemeinsam mit Julia Görges (Bad Oldesloe) die große deutsche Hoffnungsträgerin. Auch Vorjahressiegerin Laura Siegemund (Metzingen) ist zwar dank einer Wildcard erneut am Start, nach langer Verletzungspause aber nur klare Außenseiterin. Zumal sich im Starterfeld erneut etliche Topspielerinnen wie die Weltranglistenerste Simona Halep oder Superstar Maria Scharapowa tummeln.

Julia Görges wird von Petra Kvitova im Fed Cup vorgeführt
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Görges wird von Kvitova im Fed Cup vorgeführt

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Etwas aussichtsreicher als Kerber scheint nach ihrem furiosen zweiten Einzel gegen Karolina Pliskova derweil die deutsche Nummer eins Görges. Die Weltranglistenelfte konnte das Turnier ebenfalls 2011 schon einmal gewinnen und war vor zwei Wochen beim Sandplatzturnier in Charleston bis ins Finale vorgestoßen. In Runde eins trifft Görges auf die 18 Jahre alte Qualifikantin Marketa Vondrousova.

Auch Kerbers Erwartungen sind zunächst moderat. "Für mich ist wichtig, erstmal wieder so zu spielen wie am Jahresanfang", sagte sie: "Ich brauche Siege, die mir das Selbstbewusstsein geben, auch auf Sand Matches gewinnen zu können." Das Fernziel sind die French Open Ende Mai. "Ich hoffe, dass ich in Paris bei 100 Prozent bin", meinte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin.

Die Fed-Cup-Enttäuschung habe man beim gemeinsamen Abendessen schnell abgehakt, berichtete Kerber. Auch wenn der "goldenen Generation" so langsam die Zeit davonzulaufen droht, wolle man 2019 einen neuen Anlauf auf den heiß ersehnten Titel nehmen. "Wir haben unseren Traum und unser Ziel. Und wir hoffen noch immer, dass das eines Tages in Erfüllung gehen wird", sagte sie. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

(sid)
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