Tennisspielerin Petkovic „Es macht mich traurig, dass die Stimmen von rechts lauter werden“

Darmstadt · Tennis-Profi Andrea Petkovic hat sich gegen Rassismus positioniert. Das fordert sie auch von ihren Kollegen und Kolleginnen.

 Andrea Petkovic bei den French Open.

Andrea Petkovic bei den French Open.

Foto: AFP/CHRISTOPHE ARCHAMBAULT

Tennisspielerin Andrea Petkovic hat von Profisportlern ein entschiedenes Vorgehen gegen Fremdenfeindlichkeit gefordert. „Gerade wir Sportler sind diejenigen, die im Ausland spielen, die fremde Kulturen kennenlernen. Da haben wir eine Vorbildfunktion, als Sprachrohr zu fungieren und uns immer wieder gegen Rassismus zu positionieren“, sagte die aktuell verletzte 32-Jährige der „Abendzeitung“ in München in einem Interview.

„Ich bin selbst Tochter einer Migrantenfamilie, die aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland gekommen ist und hier herzlich empfangen wurde. Deutschland hat mir diesen Erfolg ermöglicht, ohne den Rückhalt des Deutschen Tennisbundes hätte ich es nie so weit geschafft“, erzählte Petkovic weiter. „Es macht mich traurig, nun zu sehen, wie sich manches entwickelt, dass die Stimmen von rechts lauter werden. Eine große Mehrheit in Deutschland stemmt sich aber auch weiter dagegen.“

Petkovic musste sich vor Kurzem einer Operation am linken Knie unterziehen und kündigte an, bis zu zwei Monate auszufallen. „Ich will auf jeden Fall dieses Jahr noch spielen und vielleicht noch die Australian Open 2021 dranhängen. So viele Turniere werden es nicht mehr. Ich höre da ganz auf meinen Körper“, sagte Petkovic.

Die einstige Top-Ten-Spielerin hat seit Oktober 2019 keine Partie mehr bestritten und inzwischen mehrmals für das ZDF moderiert. Im Herbst will sie ihr erstes Buch herausbringen. „Es sind Erzählungen aus meinem Leben, eine Coming-of-Age-Story einer jungen Frau, die in einer außergewöhnlichen Welt groß wird“, sagte die Darmstädterin.

(eh/dpa)
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