Tennis-Superstar Roger Federers denkwürdigste Endspiele
Roger Federer blickt auf eine Bilderbuchkarriere zurück. Doch selbst in der riesigen Titelsammlung des Schweizers stechen einige Trophäen hervor. Ein Rückblick auf Federers denkwürdigste Endspiele.
Das Jahrhundertmatch
1526 Matches hat Roger Federer auf der Tennistour gespielt, nur 275 verloren - und doch endete seine wohl denkwürdigste Partie mit einer Niederlage. Das Wimbledonfinale 2008 gegen Rafael Nadal ist als Jahrhundertmatch in die Geschichtsbücher eingegangen. Die beiden ewigen Rivalen begegneten sich auf der Höhe ihres Schaffens, nach 4:48 Stunden fiel die Entscheidung. Federer verlor 4:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (10:8), 7:9.
Das erste Comeback
Zwei Jahre hatte Federer nicht mehr in Wimbledon gewonnen, ja selbst das Finale hatte er nicht mehr erreicht. Im Jahr 2012 hatten ihn viele Experten bereits abgeschrieben, Rafael Nadal, Novak Djokovic oder auch Andy Murray übernahmen das Zepter. Doch Federer schlug zurück und holte seinen siebten Wimbledontitel. Im Endspiel bezwang er den Briten Murray 4:6, 7:5, 6:3, 6:4.
Das zweite Comeback
Abgeschrieben wurde Federer oft, vor der Saison 2017 rechnete niemand mehr mit ihm - nicht einmal er selbst. Ein halbes Jahr hatte er wegen Knieproblemen pausiert, dann die Sensation: Bei den Australian Open steigerte sich Federer immer dann, wenn es wirklich drauf ankam. Drei Fünfsatzmatches führten ihn zum Titel, darunter das epische 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3 im Finale gegen Nadal.
Der Durchbruch auf Sand
Was wäre Federers Karriere ohne diesen einen Titel in Paris gewesen, dort, wo Nemesis Nadal stets zu stark war? Viermal standen sich Federer und Nadal im Endspiel der French Open gegenüber, viermal siegte der Spanier. 2009 war Nadal jedoch im Achtelfinale an Robin Söderling gescheitert, Federer nutzte die Chance und holte sich gegen den Schweden mit 6:1, 7:6 (7:1), 6:4 zum ersten und einzigen Mal den Pokal in Roland Garros.
Die schmerzhafteste Niederlage
Acht Mal stemmte Federer den Wimbledonpokal in den Himmel über dem Londoner Südwesten, ein neuntes Mal war nur einen Punkt entfernt. 2019 hatte er gegen Djokovic bereits zwei Matchbälle, musste sich in einem weiteren epischen Finale jedoch 6:7 (5:7), 6:1, 6:7 (4:7), 6:4, 12:13 (3:10) geschlagen geben. Insgesamt machte er 14 Punkte mehr als der Serbe und kassierte nach fünf Stunden doch eine der brutalsten Niederlagen seiner Karriere.
Der Olympiasieg
Zu Federers Sammlung gehört auch eine Olympische Goldmedaille, gewonnen 2008 in Peking im Doppel an der Seite seines Landsmannes Stan Wawrinka. Das Duo setzte sich im Endspiel gegen die Schweden Simon Aspelin/Thomas Johansson 6:3, 6:4, 6:7 (4:7), 6:3 durch. Im Einzel bleibt es bei Silber - 2012 in London verlor Federer klar gegen Andy Murray, den er wenige Tage zuvor an gleicher Stelle im Wimbledonfinale noch bezwungen hatte.
Der erste Titel
Wie lange Federer auf der Tour unterwegs war, zeigt schon sein erster Titel. Den holte er als Teenager im Alter von 19 Jahren im Februar 2001 in Mailand - und zwar auf Teppich. Diesen Belag gibt es längst nicht mehr auf der Profitour, Federer kam er entgegen wie der schnelle Rasen von Wimbledon. In Mailand gewann er das Finale gegen den Franzosen Julien Boutter 6:4, 6:7 (7:9), 6:4.
Der letzte Titel
Das finale Finale bestritt Federer 2019 in seiner Heimat Basel - und gewann seinen zehnten Titel bei dem Turnier, bei dem er einst als Balljunge den Stars das Handtuch gereicht hatte. Das 6:2, 6:2 gegen den Australier Alex de Minaur war sein 103. Turniersieg insgesamt, damit liegt er auf Platz zwei der „ewigen“ Bestenliste hinter Jimmy Connors (109).