Razzien in Belgien und Deutschland Wettbetrüger sollen Tennis-Profis bestochen haben

Brüssel · Eine Bande aus Belgien soll mehrere kleine Profiturniere manipuliert haben. Ermittler durchsuchten Gebäude in Flandern. Auch in Deutschland gab es in diesem Zusammenhang Razzien.

 Ein Tennisball landet im Netz. (Archivbild)

Ein Tennisball landet im Netz. (Archivbild)

Foto: dpa/Oscar J. Barroso

Eine armenisch-belgische Bande soll laut Staatsanwaltschaft seit 2014 Spieler gekauft haben, um den Ausgang der Matches zu bestimmen und bei Wetten hohe Gewinne einzustreichen. Ermittler durchsuchten am Dienstag 21 Gebäude in Flandern und nahmen 13 Personen vorläufig fest, wie die Staatsanwaltschaft in Brüssel mitteilte.

Manipuliert wurden den Angaben zufolge Spiele kleinere Profiturniere der Challenger und der Future Tour. Bereits 2015 habe es entsprechende Hinweise von Wettaufsichtsbehörden gegeben. Die Verdächtigen seien beauftragt worden, Geld auf Spiele bei Turnieren mit 5000 bis 15.000 Dollar (rund 4300 bis 12.800 Euro) Preisgeld zu setzen. Diese Spiele würden meist nicht gefilmt, dennoch sei mit Manipulationen viel Geld zu verdienen.

Den Verdächtigen werde Schiebung, Bestechung, Geldwäsche und Bandenkriminalität vorgeworfen. Auch vor Gewaltanwendung habe die Bande nicht zurückgeschreckt. Über kriminelle Netzwerke soll sie zudem größere Geldbeträge ins Ausland verschoben haben. Auf Wunsch der belgischen Ermittler gab es auch Razzien in Frankreich, Bulgarien, der Slowakei, den Niederlanden und den USA.

Ein unabhängiger Untersuchungsbericht bescheinigte dem Profi-Tennis Ende April ein ernstes Integritätsproblem, allerdings nur auf mittlerer und unterer Ebene vor allem im Herrenbereich. Im Argentinier Nicolas Kicker wurde zuletzt jedoch ein Top-100-Spieler der Manipulation für schuldig befunden. Der ukrainische Tennisprofi Dmitro Badanow wurde jüngst wegen Manipulation bei unterklassigen Turnieren lebenslang gesperrt und muss 100 000 Dollar Strafe zahlen.

(dpa)
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