Traum vom ersten Finale geplatzt Otte verliert nach starker Leistung gegen Medwedew

Halle · Im ersten Satz des Halbfinals gegen Daniil Medwedew steht Oscar Otte vor der nächsten Überraschung. Am Ende muss sich der Davis-Cup-Profi dem Weltranglistenersten zwar geschlagen geben. Das Selbstvertrauen vor Wimbledon ist dennoch hoch.

 Oscar Otte.

Oscar Otte.

Foto: AFP/CARMEN JASPERSEN

Mit der halbleeren Trinkflasche in der rechten Hand winkte Oscar Otte ins Publikum und erhielt noch mal großen Applaus der Zuschauer. Trotz einer weiteren starken Leistung beim Rasen-Turnier im westfälischen Halle verpasste der Davis-Cup-Profi gegen Daniil Medwedew die nächste Überraschung und ließ vor allem im ersten Satz eine große Möglichkeit ungenutzt. Nach 1:37 Stunden musste sich Otte am Samstag dem Weltranglistenersten aus Russland im Halbfinale mit 6:7 (3:7), 3:6 geschlagen geben.

„Es war ein gutes Match. Ich hatte meine Chancen, habe sie nicht genutzt. Wenn du gegen die Eins spielt, musst du sie aber nutzen“, sagte Otte im ZDF. „Es hat wieder Mega-Bock gemacht auf dem Center Court. Aber natürlich ist es immer enttäuschend, wenn man verliert - egal gegen wen.“

Gut eine Woche vor Beginn des Rasen-Klassikers in Wimbledon reichte es für Otte noch nicht für das erste ATP-Endspiel seiner Tenniskarriere. In den ersten beiden Aufschlagspielen von Medwedew, der im kompletten Turnier zuvor noch nicht sein Service abgegeben hatte, konnte Otte zunächst jeweils zwei Breakbälle nicht verwerten. Ein Rückhandfehler des topgesetzten Russen bescherte dem 28 Jahre alten Kölner dann das 5:3 - bei eigenem Aufschlag und Satzball leistete Otte sich jedoch einen Doppelfehler.

„Es war ein schweres Match, er hat zum Satzgewinn aufgeschlagen“, sagte Medwedew voller Anerkennung. „Es war so heiß und ich musste sehr viel laufen. Ich wusste, dass er ein wahnsinnig guter Spieler ist.“ Durch das direkte Re-Break gewann Medwedew weitere Sicherheit und holte sich den ersten Satz mit fünf Punkten in Serie zum Ende des Tie-Breaks. Im zweiten Durchgang gelang Medwedew das entscheidende Break zum 4:2. Auch die Zuschauer konnten Otte, der in Abwesenheit des verletzten Alexander Zverev zum Publikumsliebling avancierte, nicht wieder zurück ins Spiel bringen.

Nachdem Otte bereits zuvor in Stuttgart das Halbfinale erreicht hatte, darf er dennoch voller Selbstvertrauen nach Wimbledon reisen. „Ich bin mega-heiß und ready“, sagte er. „Ich bin sehr froh, wie ich die letzten Wochen aufgetreten bin in Deutschland.“

Medwedew trifft in Halle nun auf den Sieger der Partie zwischen dem Polen Hubert Hurkacz und Nick Kyrgios aus Australien. In Wimbledon (27. Juni bis 10. Juli) darf der US-Open-Sieger des Vorjahres aufgrund des Banns russischer und belarussischer Spieler wegen des Angriffskrieg Russlands in der Ukraine nicht teilnehmen.

(old/dpa)
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