US-Open Petzschners Krimi ohne Happy End

Im zweiten Fünf-Satz-Match innerhalb von drei Tagen hat es für Philipp Petzschner am Ende dann doch nicht ganz gereicht. Nach großem Kampf musste sich der 28-Jährige in einer "Wahnsinns-Partie" dem Spanier Nicolas Almagro geschlagen geben.

US Open 2012: Frühes Aus für Tommy Haas
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Philipp Petzschner hat in einem weiteren Fünf-Satz-Krimi die erhoffte Überraschung gegen den Spanier Nicolas Almagro verpasst. In der zweiten Runde der US Open unterlag der 28-Jährige aus Bayreuth am Donnerstag dem an Nummer elf gesetzten Almagro nach einer starken Leistung 3:6, 7:5, 7:5, 4:6, 4:6.

Daniel Brands ausgeschieden

Wenige Stunden später endete auch das Match von Daniel Brands über die volle Distanz ohne Happy End für den Qualifikanten aus Deggendorf. Brands verlor gegen den an Position zwölf eingestuften Marin Cilic aus Kroatien 3:6, 2:6, 7:5, 6:4, 5:7.

"Schade, das war eines meiner besten Matches auf Grand-Slam-Ebene.
Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe alles gegeben", sagte Petzschner. Bei dem mit 25,526 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turnier in New York schied der Davis-Cup-Spieler damit als sechster von anfangs zehn deutschen Tennis-Herren aus.

Zuvor waren Tommy Haas, Florian Mayer, Matthias Bachinger, Tobias Kamke und Benjamin Becker frühzeitig gescheitert. In Runde eins hatte sich Petzschner noch in einem Fünf-Satz-Krimi gegen den Franzosen Nicolas Mahut durchgesetzt. "Jetzt bin ich einfach nur müde", sagte der Weltranglisten-106. "Es war eine Wahnsinns-Partie und ein Match, auf das ich aufbauen kann."

Überraschend ausgeschieden ist auch der frühere Australian-Open-Finalist Jo-Wilfried Tsonga. Der Weltranglisten-Sechste aus Frankreich unterlag dem Slowaken Martin Klizan mit 4:6, 6:1, 1:6, 3:6. Der 23 Jahre alte Klizan steht damit zum ersten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier in Runde drei.

Wie schon bei seinem Erstrunden-Erfolg nach 0:2-Satzrückstand bewies Petzschner zunächst Nervenstärke und ließ sich auch vom verlorenen ersten Satz nicht aus der Ruhe bringen. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad hatte er diesmal seine schwarzen Kniestrümpfe, die er noch gegen Mahut getragen hatte, gegen weiße eingetauscht.

"Für die Fußrezeptoren und die Waden sind die Strümpfe gut. Seit ich die trage, habe ich keine Wadenprobleme mehr", hatte der Titelverteidiger im Doppel über die lustig anzusehenden Socken bis unters Knie gesagt. Die Sätze zwei und drei entschied er für sich.

Fitness und Geduld waren auch in dem nicht gerade hochklassigen, aber höchst unterhaltsamen und spannenden Match gegen Almagro gefragt. Wiederholt musste der Schiedsrichter die Zuschauer ermahnen, doch bitte nicht während der Ballwechsel schon zu jubeln oder sich von den Sitzplätzen zu erheben.

Im fünften Satz kassierte Petzschner das Break zum 0:1, holte sich aber sofort das Re-Break. Beide Kontrahenten gaben kaum einen Ball verloren - aber dann kassierte Petzschner doch das entscheidende Break zum 3:4. Nach 3:19 Stunden musste er seinem Gegner am Netz mit einer Umarmung gratulieren

Haas hatte am Mittwoch (Ortszeit) trotz 2:0-Satzführung noch gegen den Letten Ernests Gulbis verloren. Ein Karriereende sei aber kein Thema, versicherte der 34-Jährige. "Ich liebe dieses Spiel. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr noch mal hierher zurückkomme."

Dagegen steht Deutschlands aktuell bester Tennisprofi Philipp Kohlschreiber in der zweiten Runde. Dort trifft der 28 Jahre alte Augsburger auf den Weltranglisten-49. Benoit Paire aus Frankreich.

"Er ist sehr talentiert, aber ich bin guter Dinge und gehe als Favorit in die Partie", sagte Kohlschreiber nach seinem Auftaktsieg gegen den Franzosen Michael Llodra. "Wenn ich gut spiele, sollte ich gewinnen", ergänzte die Nummer 20 der Tennis-Welt selbstbewusst.

(dpa)
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