Fed Cup in Sotschi Marketing-Phänomen Scharapowa zurück zu den Wurzeln

Sotschi · Die Rückkehr nach Sotschi ist für Superstar Maria Scharapowa immer etwas Besonderes. Am Wochenende will die Russin der deutschen Fed-Cup-Mannschaft den Weg ins Finale verbauen.

Maria Scharapowa verzückt mit Pokal und sexy Dress
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Scharapowa posiert im sexy Dress vor dem Eiffelturm

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Foto: afp, ag-gba

Maria Scharapowa kommt nach Hause. Wenn die Reisende zwischen den Welten in Sotschi ist, macht sie meist einen Abstecher zu dem Ort, an dem vor 23 Jahren ihre große Karriere begann. An einer Tenniswand - in einem Park. "Mein Vater Juri spielte damals auf den dortigen Courts. Und weil ich keine Lust hatte, rumzusitzen, schnappte ich mir einen Schläger und schlug Bälle gegen diese Mauer", erzählt die 27 Jahre alte Multimillionärin mit Wohnsitz Florida. Der Gedanke daran lässt sie noch heute schmunzeln: "Ich wusste nicht genau, was ich tat. Aber ich dachte mir: Es könnte Spaß machen."

Heute ziert ein Porträt der bestverdienenden Sportlerin der Welt, die am Wochenende der deutschen Fed-Cup-Mannschaft den Weg ins Finale verbauen will, jene Wand in der Olympiastadt von 2014. "Es ist immer wieder speziell", sagt "La Schara", "das zu sehen." Und man glaubt es der 1,88 Meter großen Blondine mit der russischen Seele und der amerikanischen Attitüde, die neue Maßstäbe in Sachen Vermarktung gesetzt hat.

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Foto: AP/Fernando Llano

Umgerechnet rund 24,4 Millionen Euro strich Scharapowa laut Forbes-Liste allein 2014 ein - 80 Prozent ihrer Jahreseinnahmen stammen aus Werbedeals. Vor einiger Zeit hat die in Sibirien geborene Weltranglistenzweite eine eigene Fruchtgummilinie ("Sugarpova") auf den Markt gebracht, die nach Aussage ihres Managers Max Eisenbud "glänzend floriert".

Scharapowa, die Marke - längst ein Erfolgsmodell. Hinter Moneten und Hochglanzprodukten verbirgt sich allerdings eine fleißige Profisportlerin mit einem eisenharten Willen. "Sie ist die ultimative Kämpferin. Kaum eine andere arbeitet im Training so hart wie sie", sagt ihr Freund Grigor Dimitrow über seine "Mascha". Er kann es beurteilen, der Bulgare ist immerhin die Nummer elf im ATP-Ranking.

Es passt ins Bild, dass die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin Scharapowa in einem Porsche-Werbeclip für den US-Markt um 6.12 Uhr morgens zum Strand düst - und dort erst einmal ausgiebig joggt. Ganz unprätentiös. Und es sagt viel über die Perfektionistin aus, dass sie auf Sand - ihrem einst schwächsten Belang - inzwischen zweimal die French Open gewonnen hat (2012 und 2014).

Maria Scharapowa schmust mit süßem Koala
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Maria Scharapowa schmust mit süßem Koala

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Foto: afp, sk/RAB

In der Öffentlichkeit sieht sich Scharapowa trotzdem oft nicht richtig dargestellt. Sie sei in der Lage, "ein normales Leben zu führen. Ich habe Spaß an den kleinen Dingen", sagt sie und will nichts von einem Diva-Image wissen. Ihre Zurückhaltung wird der einstigen Bollettieri-Schülerin aber manchmal als Arroganz ausgelegt. "Es gibt mir einfach nichts, in einer Spielerlounge herumzusitzen und Small Talk zu betreiben", sagte Scharapowa jüngst im Focus.

Andrea Petkovic jedenfalls hat höchsten Respekt vor ihrer Kollegin. "Maria ist ein Vollprofi. Sie ist immer höflich, aber zieht ihr Ding durch. Sie macht ihren Job auf den Platz und geht dann nach Hause", beschreibt die deutsche Fed-Cup-Spielerin das Phänomen Scharapowa.

Die Russin freut sich jetzt erstmal auf eine "richtige Familienfeier" am Wochenende. Zum Halbfinale gegen das DTB-Team um Bundestrainerin Barbara Rittner wollen viele Freunde und Verwandte von "La Schara" in die Adler Arena kommen. Bereits am Montag checkten im Mannschaftshotel in Sotschi Bekannte der 27-Jährigen ein - ausgestattet mit bunten Perücken. Scharapowa erwartet nicht nur deshalb eine "emotionale Sache, ein Gänsehauterlebnis", wenn sie zurückkommt an die Stätte, an der alles begann.

(sid)
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