Ungeschlagen ins neue Tennis-Jahr Görges und Kerber setzen ein dickes Ausrufezeichen

Auckland/Perth · Im neuen Tennis-Jahr macht Julia Görges dort weiter, wo sie 2017 aufgehört hat: mit einem Titel. Auch Angelique Kerber überzeugte beim Hopman Cup auf ganzer Linie. Das weckt Hoffnungen für die Australian Open.

Julia Görges schlägt Caroline Wozniacki im Finale von Auckland
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Görges schlägt Wozniacki im Finale von Auckland

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Foto: Shirley Kwok/Pacific Press via ZUMA Wire/dpa

Nächster Turniersieg für Julia Görges, Hopman-Cup-Finale für Angelique Kerber: Deutschlands beste Tennis-Damen sind stark in die neue Saison gestartet. Eine Woche vor den Australian Open holte Görges beim WTA-Turnier in Auckland am Sonntag ihren dritten Titel in Serie. Kerber verlor mit Alexander Zverev am Samstag zwar das Endspiel der inoffiziellen Mixed-WM gegen das Schweizer Duo Roger Federer und Belinda Bencic. Doch die einstige Weltranglisten-Erste blieb in Perth in vier Einzeln ungeschlagen.

Görges feierte mit dem 6:4, 7:6 (7:4) gegen die topgesetzte Dänin Caroline Wozniacki jahresübergreifend schon ihren 14. Sieg in Serie. Nach den Erfolgen in Moskau und bei der B-WM sicherte sich die 29-Jährige in Neuseelands Metropole, wo sie schon 2016 im Endspiel stand, ihren insgesamt fünften Titel. Nie war Görges stärker als zur Zeit. "Es fühlt sich unglaublich an, muss ich sagen", meinte die in Regenburg lebende Bad Oldesloerin.

Auch bei Barbara Rittner, Head of Women's Tennis im Deutschen Tennis Bund (DTB), reifen die Träume. "Jule ist im Hinblick auf die Australian Open mental und spielerisch für alles bereit", sagte Rittner dem Internet-Portal tennisnet: "Die tolle und harte Arbeit ihres gesamten Teams zahlt sich aus."

"Es geht nicht nur darum, hier zu gewinnen, sondern auch um die Beständigkeit, die ich in den letzten Wochen und Monaten hatte. Das macht mich stolzer, und ich genieße jeden Moment davon", sagte die als Weltranglisten-14. ins neue Jahr gestartete Norddeutsche. Für das WTA-Turnier in Sydney in dieser Woche sagte sie - offiziell wegen einer Knieblessur - ab, um sich für die Australian Open zu erholen.

Das ist nach dem Kraftakt des Wochenendes mit drei Matches in zwei Tagen auch nötig. Erst gewann Görges am Samstag das zweimal wegen Regens verschobene Viertelfinale gegen die Slowenin Polona Hercog 6:4, 6:4, danach siegte sie in der Vorschlussrunde gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan mit 6:1, 6:4. "Das war das Training, auf das ich gehofft hatte. Jetzt kann ich einen Tag frei machen, nach Melbourne fliegen und mich an die Bedingungen dort gewöhnen", sagte Görges.

Kerber tritt dagegen noch in Sydney an. Beim Hopman Cup konnte die ehemalige Nummer eins der Welt nach ihrem schweren vergangenen Jahr viel Selbstvertrauen sammeln, auch wenn das Finale gegen die Schweiz knapp mit 1:2 verloren ging. Kerber sorgte dabei mit 6:4, 6:1 gegen Belinda Bencic für den deutschen Ausgleich zum 1:1 und konnte die einstige Top-Ten-Spielerin nach drei Niederlagen erstmals bezwingen. In ihren vier Einzeln blieb die Deutsche sogar ohne Satzverlust.

Angelique Kerber setzt Siegesserie beim Hopman Cup fort
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Kerber setzt Siegesserie beim Hopman Cup fort

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Foto: dpa, tm mb wal

"Eine (fast) perfekte Woche geht zu Ende", schrieb Kerber bei Twitter, nachdem sie an der Seite von Zverev das entscheidende Mixed mit 3:4 (3:5), 2:4 gegen Federer und Bencic verloren hatte. Der Weltranglisten-Vierte Zverev kassierte zuvor mit 7:6 (7:4), 0:6, 2:6 gegen Federer schon seine dritte Einzel-Niederlage in Perth. Während Federer zum zweiten Mal nach 2001 den Hopman Cup gewann, bleibt es bei zwei deutschen Titeln: Boris Becker und Anke Huber siegten vor 23 Jahren, Michael Stich und Steffi Graf vor 25 Jahren.

"Es ist nicht das Ergebnis, was wir uns gewünscht hätten", sagte Kerber bei der Siegerehrung: "Aber insgesamt war es eine tolle Woche. Meinen herzlichen Glückwunsch an die Schweiz. Ein absoluter verdienter Sieg." Zverev ergänzte scherzhaft: "Gratulation an Belinda und Roger. Vielleicht haltet ihr euch künftig ein bisschen zurück, wir wollen auch einmal etwas gewinnen."

Kerber und Zverev machten sich danach gemeinsam im Privatjet auf den Weg nach Sydney, wo Kerber das WTA-Turnier bestreitet. Zverev spielt in Sydney nur ein Show-Event. Der Hoffnungsträger des deutschen Herren-Tennis hat noch viel Trainingsarbeit vor sich, wenn er beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres endlich auch bei einem der Majors groß aufspielen möchte.

(areh/dpa/sid)
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