French Open in Paris Bacsinszky schaltet Mladenovic nach Regenchaos aus

Paris · Timea Bacsinszky hat die französischen Träume platzen lassen. Der Viertelfinalsieg der Schweizerin gegen Publikumsliebling Kristina Mladenovic war der Höhepunkt im Regenchaos von Paris.

French Open: Timea Bacsinszky gewinnt Viertelfinale gegen Kristina Mladenovic
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Bacsinszky schaltet Lokalmatadorin Mladenovic aus

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Erst vom Winde verweht, dann vom Regen geärgert: Doch im Wetterchaos von Paris hat die Schweizerin Timea Bacsinszky kühlen Kopf bewahrt und die Träume der Franzosen vom French-Open-Heimcoup durch Kristina Mladenovic platzen lassen.

Die Weltranglisten-31. Bacsinszky schaltete Lokalmatadorin und Publikumsliebling Mladenovic (Nr. 13) mit 6:4, 6:4 aus und steht zum zweiten Mal nach 2015 in der Vorschlussrunde von Roland Garros. "Das ist das Turnier meines Herzens, dieser Ort hatte schon immer diese Magie für mich", sagte Bacsinszky auf Französisch, während Mladenovic mit Tränen in den Augen den Centre Court verließ.

Der Traum vom Heimsieg ist für die Stuttgart-Finalistin erst einmal geplatzt. Als letzte Französin hatte Mary Pierce vor 17 Jahren den Titel am Bois de Boulougne geholt.

Im Halbfinale trifft Bacsinszky (27) am Donnerstag auf die acht Jahre jüngere Jelena Ostapenko. Kurios, dass beide an diesem Tag Geburtstag haben. Als erste Lettin steht Ostapenko in der Vorschlussrunde eines Grand-Slam-Turniers. "Ich liebe euch alle, das ist alles wie im Märchen", sagte Ostapenko nach dem 4:6, 6:2, 6:2 gegen die frühere Nummer eins Caroline Wozniacki (Dänemark/Nr. 11).

Alle Spielerinnen hatten mit den widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen. Zwei Regenunterbrechungen von insgesamt dreieinhalb Stunden sowie starke Böen wurden am zehnten Turniertag zur Herausforderung und entfachten erneut die Diskussion über das fehlende Dach.

Die beiden Männer-Viertelfinals mit Beteiligung von Sandplatzkönig Rafael Nadal (Spanien) und Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien) mussten nach einer stundenlangen Wartezeit auf Mittwoch verlegt werden.

Die French Open sind das einzige der vier Grand-Slam-Turniere, dem noch ein Dach fehlt. Bei den Australian Open gibt es sogar drei Courts mit mobiler Abdeckung. Erst in drei Jahren soll in Paris die Überdachung über dem Court Philippe Chatrier eingeweiht werden.

Im vergangenen Jahr hatte es beim bedeutendsten Sandplatzturnier an zehn der 15 Turniertage geregnet. Rechnet man die Qualifikation dazu, wurden alle Courts auf der Anlage 2016 nach offiziellen Angaben insgesamt 1769-mal abgedeckt.

Am zweiten Turniermontag gab es sogar den ersten "Wash out" der French Open seit 16 Jahren - was bedeutet, dass wegen der Regenfälle überhaupt nicht gespielt werden konnte.

Der Bau des Stadions-Dachs am Bois de Boulogne hatte sich immer wieder verzögert, weil Anwohner und Umweltschützer einen vorübergehenden Baustopp erzwungen hatten. Die 1928 in Betrieb genommene Anlage im Arrondissement XVI in Paris soll in den nächsten Jahren für insgesamt 350 Millionen Euro modernisiert beziehungsweise ausgebaut werden (von 8,6 auf rund 11,1 Hektar).

(sid)
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