French Open Tschechin Muchova erreicht überraschend Finale

Paris · Topfavoritin Iga Swiatek steht im Finale der French Open. Dort wartet überraschend die Tschechin Karolina Muchova. Die Außenseiterin beendete den Titeltraum von Aryna Sabalenka

Karolina Muchova hat überraschend das Finale der French Open erreicht.

Karolina Muchova hat überraschend das Finale der French Open erreicht.

Foto: dpa/Christophe Ena

Iga Swiatek stieß die Faust in die Luft und ließ sich von den Fans feiern. Nach einem harten Stück Arbeit steht die Weltranglistenerste aus Polen standesgemäß im Endspiel der French Open. Auf dem Weg zu ihrem vierten Grand-Slam-Titel trifft sie dort am Samstag (15 Uhr/Eurosport) auf eine Überraschungsfinalistin - die Weltranglisten-43. Karolina Muchova aus Tschechien.

„Das ist fantastisch. Ich bin froh, dass ich so konstant spiele, und freue mich auf Samstag“, sagte Swiatek nach dem umkämpften 6:2, 7:6 (9:7) gegen Beatriz Haddad Maia aus Brasilien. Swiatek, die bereits 2020 und 2022 in Paris triumphiert hatte, gab auch bei ihrem sechsten Auftritt in Roland Garros in diesem Jahr keinen Satz ab.

Zuvor hatte Muchova überraschend die an Position zwei gesetzte Aryna Sabalenka aus Belarus mit 7:6 (7:5), 6:7 (5:7), 7:5 niedergerungen und dabei einen Matchball abgewehrt. Die beiden lieferten sich einen packenden Kampf über 3:13 Stunden, an dessen Ende die ungesetzte Muchova zum ersten Mal in ihrer Karriere in ein Grand-Slam-Finale einzog.

Ein besonderer Erfolg für die zuletzt von Verletzungen geplagte Tschechin. „Manche Ärzte haben mir gesagt, dass ich nie wieder Sport machen kann“, berichtete sie auf der Pressekonferenz: „Aber ich bin immer positiv geblieben und habe hart gearbeitet.“

Muchova lag vor enttäuschender Kulisse auf dem Court Philippe Chatrier im Entscheidungssatz bereits 2:5 zurück, doch zeigte dann, obwohl etwas angeschlagen, ihr bestes Tennis. Die favorisierte Sabalenka dagegen packte mit der Führung im Rücken plötzlich die Angst vorm Gewinnen und sie produzierte reihenweise vermeidbare Fehler.

„Ich weiß gar nicht, was hier passiert ist. Ich bin so glücklich“, sagte Muchova nach ihrem größten Karriereerfolg. Bei den Australian Open war sie 2021 bis ins Halbfinale gekommen, 2019 gewann sie in Seoul ihren bislang einzigen Titel auf der WTA-Tour.

Melbourne-Siegerin Sabalenka, die sichtlich mit der Hitze in Paris zu kämpfen hatte, musste hingegen den Traum vom zweiten Major-Titel begraben. Sie verpasst durch die Pleite auch die Chance, Swiatek als Nummer eins der Weltrangliste abzulösen. Die Polin geht damit in ihre 63. Woche hintereinander an der Spitze.

(dpa/loy)
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