Spielplan, TV, Favoriten Das müssen Sie zu den French Open 2024 wissen

Paris · Die French Open 2024 sind der zweite von vier Grand Slams in der Tennis-Saison. Wir informieren rund um Spielplan, TV-Übertragungen und Teilnehmer – und machen den Favoriten-Check.

Mit Trophäe vor dem Eiffelturm: Novak Djokovic nach seinem French-Open-Sieg 2023.

Mit Trophäe vor dem Eiffelturm: Novak Djokovic nach seinem French-Open-Sieg 2023.

Foto: dpa/Gao Jing

Das traditionsreiche Sandplatzturnier French Open findet vom 26. Mai bis 9. Juni 2024 in Paris statt. Titelverteidiger bei den Herren ist der Serbe Novak Djokovic, Bei den Frauen blickt natürlich wieder alle Welt auf die Polin Iga Swiatek. Wir beantworten alle wichtigen Fragen zum Grand-Slam-Turnier.

Wann und wo finden die French Open 2024 statt?

Die Hauptfeldspiele bei den French Open beginnen am Sonntag, 26. Mai 2024. Das Finale der Herren wird am 9. Juni ausgespielt, einen Tag zuvor sind die Frauen dran. Die Qualifikationsspiele beginnen eine Woche vor dem eigentlichen Turnierstart, am 20. Mai. Die Spiele finden im Stade Roland Garros in Paris statt. Der Center Court ist nach Philippe Chatrier, dem ehemaligen Kapitän der französischen Davis-Cup-Mannschaft, benannt. 2024 besitzt auch der zweitgrößte Platz, der Cout Suzanne Lenglen, ein Dach.

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Foto: AP/Joan Monfort

Warum starten die French Open 2024 an einem Sonntag?

Bereits seit 2006 finden die Spiele der French Open bereits ab Sonntag statt. Der Hauptgrund liegt auf der Hand: Gerade beim Sandplatz-Turnier in Paris dauern die Spiele oft lange, wodurch sich Verzögerungen im Spielplan ergeben können. Darum gibt es bei den French Open einen dritten Turnier-Sonntag.

Wo werden die French Open 2024 im TV und online im Live-Stream übertragen?

Eurosport ist Rechteinhaber der French Open 2024. Der TV-Sender zeigt die Spiele und Highlights der Grand-Slam-Partien aus Paris im Free-TV und im Stream. An den 15 Turniertagen von Roland Garros sollen bei Eurosport 1 mehr als 175 Stunden laufen. Dazu gehören die Partien der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Topstars. Welche Experten im Einsatz sind, wurde noch nicht kommuniziert.

Wer alle Spiele einzeln und in voller Länge verfolgen möchte, der muss dafür bezahlen: Der digitale Streamingdienst Dazn überträgt die Partien ebenso online wie der Eurosport Player. Im Pay-TV wird das Turnier auf Eurosport 2 und Eurosport 360 gezeigt.

Wie kommt man an Tickets für die French Open 2024?

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Foto: AP/Michel Euler

Tickets für die French Open können in diesem Jahr nur noch über eine offizielle App gekauft werden. Alle Fans, die bei dem Sandplatzturnier live dabei sein wollen, müssen deswegen auf ihrem Mobiltelefon eine App mit dem Namen Roland Garros installieren, wie der französische Tennisverband FFT mitteilte. In der App werden die Tickets gespeichert. Papiertickets wird es demnach nicht mehr geben. Das werde auch die Zeit beim Schlangestehen reduzieren, erklärte der Verband.

Wie hoch ist das Preisgeld bei den French Open 2024?

Das Preisgeld bei den French Open lag im Jahr 2023 bei insgesamt 49,6 Millionen Euro. Das waren 12,3 Prozent mehr als im Jahr davor. 2022 waren bei den French Open insgesamt 43,6 Millionen Euro Preisgelder ausgeschüttet worden. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es in den vergangenen Jahren weniger Preisgeld. 2019 war der bisherige Höchststand mit jeweils 2,3 Millionen Euro für den Sieger und die Siegerin. Im vergangenen Jahr bekamen der Sieger und die Siegerin allerdings bereits wieder 2,2 Millionen Euro. Das Preisgeld für die Ausgabe 2024 steht noch nicht fest. Es ist aber davon auszugehen, dass es mindestens im ähnlichen Rahmen wie im Vorjahr liegen wird.

Wer darf an den French Open 2024 teilnehmen?

Die ersten 104 Spieler und Spielerinnen der Weltrangliste sind jeweils gesetzt für das Turnier. Entscheidend ist die Meldefrist sechs Wochen vor Turnierstart. Hinzu werden 16 Plätze bei den Männern und den Frauen über die Qualifikation vergeben. Auch acht Wildcards können die Organisatoren für Roland Garros vergeben.

Die deutschen Spieler im Hauptfeld

  • stehen noch nicht fest

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Foto: AP/Alessandra Tarantino

Wer sind die Titelverteidiger bei den French Open 2024

Bei den Männern ist es der Serbe Novak Djokovic. Er schlug im vergangenen Jahr den Norweger Casper Ruud im Finale glatt in drei Sätzen. Damit gewann er als erster Tennisprofi 23 Grand Slams und jedes Grand-Slam-Turnier mindestens dreimal.

Bei den Frauen gewann im Vorjahr die polnische Dominatorin Iga Swiatek. Sie schlug in einem spannenden Finale die Tschechin Karolina Muchova in drei Sätzen.

Die Sieger der vergangenen fünf Jahre

2023 Novak Djokovic

2022: Rafael Nadal

2021 Novak Djokovic

2020 Rafael Nadal

2019 Rafael Nadal

Die Siegerinnen der vergangenen fünf Jahre

2023 Iga Swiatek

2022: Iga Swiatek

2021 Barbora Krejcikova

2020 Iga Swiatek

2019 Ashleigh Barty

Wer sind die Favoriten bei den French Open 2024? Wie ist es um die Chancen der Deutschen bestellt?

Wer das Wort Favorit in den Mund nimmt, kommt am Namen Novak Djokovic nicht vorbei. Der Serbe ist der wahrscheinlich beste Spieler aller Zeiten und zählt in Top-Form auf allen Belägen zum engsten Favoritenkreis.

Auf Sand ist Rafael Nadal, der das Turnier in Roland Garros unglaubliche 14 Mal in seiner Karriere gewinnen konnte, natürlich immer ein Faktor. Aber bei ihm stellt sich leider zunehmend die Frage, wie gut sein Körper den Leistungssport noch verkraftet.

Sein Nachfolger steht aber schon bereit: der Spanier Carlos Alcaraz gilt als die jüngere Ausgabe Nadals. Und in Paris wird die Tenniswelt ganz genau auf ihn schauen.

Ganz groß im Rennen der Buchmacher dürfte auch der Italiener Jannik Sinner stehen, immerhin Sieger der Australian Open 2024 und seit Monaten in Ausnahmeform.

In den vergangenen beiden Jahren stand der Norweger Casper Ruud jeweils im Finale. Auch wenn er in diesem Jahr noch nicht so stark aufspielen konnte, gilt er wie der Russe Daniil Medwedew durchaus als Kandidat für das Finale.

Aus deutscher Sicht trägt einmal mehr Alexander Zverev alle Hoffnungen. Eine Überraschung ist ihm wie immer zuzutrauen, doch Wunderdinge sollt man von ihm nicht erwarten. Gleiches gilt für Jan-Lennard Struff, der beim Sandplatzturnier in Madrid 2023 überraschend das Finale erreicht hatte.

Bei den Frauen gibt es eine Spielerin, die dominiert: die Polin Iga Swiatek. Auch der Sieg in Paris dürfte wohl nur über sie gehen, wenngleich sie längst nicht mehr unschlagbar ist. So setzte zum Beispiel die Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka nicht nur wegen ihres Sieges im ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres immer wieder Ausrufezeichen. Auch in Madrid auf Sandplatz schlug sie die Nummer eins der Welt. Diese beiden sind die absoluten Topfavoritinnen beim Turnier in Roland Garros.

Dahinter tummeln sich eine Menge Spielerinnen, die immer wieder gut für Überraschungen sein könnten. Etwa die US-Amerikanerinnen Jessica Pegula und Coco Gauff. Aber auch die Französin Caroline Garcia, die Kasachin Jelena Rybakina und die Tunesierin Ons Jabeur haben in der Vergangenheit schon große Siege gefeiert. Nie unterschätzen darf man auch die Griechin Maria Sakkari oder die Russin Darja Kassatkina.

Aus deutscher Sicht darf man wohl keine Höhenflüge erwarten. Angelique Kerber ist nach der Rückkehr aus der Babypause noch immer die große Unbekannte und Unvorhersehbare, aber Jule Niemeier oder die zweifache Mutter Tatjana Maria könnten zumindest in den ersten Wochen überraschen. Wie weit es dann gehen könnte, hängt maßgeblich von der Auslosung ab.

Hier finden Sie den Spielplan der French Open 2024 sowie alle Ergebnisse, sobald sie feststehen.

Warum ist der Wechsel auf Sand so schwierig?

Das Spiel auf Sand ist wesentlich langsamer als auf Hartplatz bzw. Rasen, weil die Fluggeschwindigkeit deutlich geringer ist und der Ballabsprung wesentlich niedriger und nicht konstant ist.

Aufschlagstarke Spieler können von ihren schnellen Aufschlägen auf Sand weniger profitieren als auf anderen Belägen. Das Serve-and-Volley-Spiel ist auf dem roten Belang also ungünstig.

Aber die Umstellung von Hartplatz auf Sand beziehungsweise von Sand auf Rasen (wie es normalerweise in der Saison ist) fällt heute nicht mehr so schwer, wie es das in den Neunziger Jahren noch war, weil die Platzgeschwindigkeiten nivelliert wurden. Spezielle Grassorten haben das eigentlich sehr schnelle Spiel auf dem Rasen verlangsamt.

Gibt es noch die „Sandplatz-Spezialisten“?

Ganz krasse Sandplatz-Spezialisten, die gar die Rasen-Saison auslassen, weil sie keine Chance gegen die Rasen-Experten wittern, gibt es heute kaum mehr. Gerade die Top-Spieler sind variable Allrounder geworden und feiern mittlerweile auf allen Belägen Erfolge.

Heutige „Sandplatz-Spezialisten“ zeichnen sich dadurch aus, lange Grundschläge zu verwenden, die einen starken Topspin erzeugen. Weil Spieler bei langen Rallyes auf Sand häufig weit hinter die Grundlinie geschoben werden, sind Drop-Shots, also Bälle kurz hinter das Netz, sehr effektiv. Dies hat zur Folge, dass die Matches im Durchschnitt länger dauern als Spiele bei anderen Grand-Slam-Turnieren. Die langen Rallyes erfordern also ein hohes Maß an geistiger Konzentration und körperlicher Ausdauer.

Wenn er auch „Sandplatzkönig“ genannt wird, ist Rafael Nadal mittlerweile auf allen Belägen zu Hause. Zu Beginn seiner Karriere gewann er erst viermal die French Open, bevor er auf einem anderen Belag triumphierte. Insgesamt hat der Spanier die French Open bereits 14 Mal gewonnen. Er hält zudem den Rekord der längsten Siegesserie in der Open Era (seit 1968) eines männlichen Spielers auf einem Belag: Von April 2005 bis Mai 2007 gewann er alle 81 Spiele auf Sand.

(dör/klü)
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