French Open Regen stoppt Thiem und Djokovic - Nadal schlägt Federer glatt

Paris · Rafael Nadal besiegt Roger Federer glatt in drei Sätzen und greift am Sonntag nach seinem zwölften Titel in Roland Garros. Bei den Damen bestreiten die Australierin Ashley Barty und die Tschechin Marketa Vondrousova das Endspiel.

 Novak Djokovic geht nach der Regenunterbrechung bei den French Open vom Platz.

Novak Djokovic geht nach der Regenunterbrechung bei den French Open vom Platz.

Foto: dpa/Michel Euler

Der Wind wirbelte in Böen über den Platz und den Spielern den Sand in die Augen, doch in einem einseitigen Klassiker gegen Roger Federer behielt der "König von Roland Garros" jederzeit den Durchblick: Mit 6:3, 6:4, 6:2 gewann Rafael Nadal bei widrigen Bedingungen das 39. Duell mit dem Grand-Slam-Rekordsieger, er zog damit bereits zum zwölften Mal in das Endspiel der French Open ein. Bei seinen bisherigen elf Finalteilnahmen ging der Sandplatzkönig stets als Sieger vom Court Philippe Chatrier.

Gegen wen Sandplatzkönig Nadal am Sonntag (15.00 Uhr/Eurosport) sein Reich am Bois de Boulogne verteidigt, wird erst am Samstag entschieden. Das zweite Halbfinale zwischen dem Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien) und dem Vorjahresfinalisten Dominic Thiem (Österreich) wurde am Freitag beim Stand von 6:2, 3:6, 3:1 für Thiem wegen Regens und Wind zunächst ein zweites Mal unterbrochen. Kurz vor 18.30 Uhr entschied die Turnierdirektion dann, es am Samstag zu Ende spielen zu lassen.

French Open 2019: Gigantenduell zwischen Rafael Nadal und Roger Federer
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Gigantenduell in Roland Garros

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Foto: REUTERS/KAI PFAFFENBACH

Es sei nicht so leicht gewesen, wie es ausgesehen habe, sagte Nadal nach seinem Sieg gegen Federer. "Gegen Roger ist es immer schwierig", sagte er, "mit dem Wind war es noch schwieriger." Zugleich sang er ein Loblied auf das ewige Duell und seinen ewigen Rivalen. "Für mich ist es ein großes Vergnügen, gegen den größten Spieler der Geschichte zu spielen. Es ist unglaublich, mit welchem Niveau er mit 37 noch spielt." Federer aber kam an das Niveau von Nadal (33) nicht heran. Nicht diesmal.

Federer suchte nicht nach Ausreden. "Es war windig für beide, aber er war besser, kein Zweifel. Ich hatte Minichancen, aber das war zu wenig", sagte er. Das Match war phasenweise hochklassig, es gab grandiose Ballwechsel, es war nicht ganz so einseitig, wie das Resultat nach 2:25 Stunden vermuten ließ. Nadal aber kam viel besser zurecht mit dem Wind, passte sich geschickter an, er traf die taktisch richtigen Entscheidungen in kritischen und entscheidenden Momenten.

Im Damen-Finale am Samstag (15.00 Uhr/Eurosport) treffen Ashleigh Barty aus Australien und Marketa Vondrousova aus Tschechien aufeinander. Die Weltranglistenachte Barty entzauberte in einem kuriosen Match das Tennis-Wunderkind Amanda Anisimova (USA) mit 6:7 (4:7) 6:3, 6:3. Die ungesetzte Vondrousova, nur die Nummer 38 im WTA-Ranking, besiegte die Britin Johanna Konta mit 7:5, 7:6 (7:2). Für die Finalistinnen ist es jeweils ihr erstes Endspiel bei einem Grand Slam.

Das Match zwischen Barty und Anisimova, die im Viertelfinale Titelverteidigerin Simona Halep (Rumänien) düpiert hatte, nahm zahlreiche unerwartete Wendungen. Barty hatte im ersten Satz bereits 5:0, 40:15 in Führung gelegen, dann aber die nächsten sechs Spiele verloren. Im zweiten Satz lag sie schnell 0:3 zurück und gewann die folgenden sechs Spiele. Am Ende brachte nach 1:53 Stunden der sechste Matchball die Entscheidung.

Nach dem Finale der Damen greifen die beiden Deutschen Kevin Krawietz (Coburg) und Andreas Mies (Köln) nach dem Titel im Doppel. Ihre Gegner sind die Franzosen Jeremy Chardy und Fabrice Martin.

(lt/sid)
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