French Open Zverev fühlt sich wohl in der Favoritenrolle

Paris · Alexander Zverev bemüht sich auch nach seinem eindrucksvollen Erstrundensieg bei den French Open um Gelassenheit. Der 21-Jährige weiß, dass ihm die größten Aufgaben erst noch bevorstehen.

 Alexander Zverev hatte bei den French Open keine Probleme mit seinem Auftaktgegner.

Alexander Zverev hatte bei den French Open keine Probleme mit seinem Auftaktgegner.

Foto: AFP/ERIC FEFERBERG

Nach seinem locker-leichten Auftakt bei den French Open war Alexander Zverev spürbar guter Laune. Mit einem zufriedenen Lächeln saß der 21-Jährige vor der internationalen Journalistenschar und plauderte gelöst über Themen wie die Fußball-WM, die Eigenheiten des Pariser Tennis-Publikums oder seine Rituale vor dem Spiel. Zverev, das war offensichtlich, hatte der mühelose Sieg gegen den Litauer Ricardas Berankis gut getan - auch wenn die wirklichen Prüfsteine erst noch folgen.

"Es ist einfach angenehm, so in ein Grand-Slam-Turnier zu starten", sagte der gebürtige Hamburger nach seinem 6:1, 6:1, 6:2-Expresserfolg in nur 69 Minuten: "Du verbrauchst nicht zu viele Kräfte und kriegst ein bisschen Selbstvertrauen." Wie tückisch so ein Turniereinstand mitunter sein kann, hatte Zverev schließlich schon am eigenen Leib erfahren müssen. Im Vorjahr war er, schon damals als Geheimfavorit gehandelt, überraschend bereits in Runde eins am Spanier Fernando Verdasco gescheitert.

Zverev wirkt reifer

Doch Zverev hat in diesem Jahr einen weiteren Entwicklungsschritt genommen, wirkt wesentlich reifer, gefestigter und stabiler als noch im Jahr seines großen Durchbruchs 2017. Anzeichen für Nervosität sucht man beim Weltranglistendritten inzwischen vergeblich. Vor dem Duell mit Berankis beispielsweise habe er bis unmittelbar vor Beginn der Aufwärmphase im Hotel geschlafen, erzählte Zverev: "Ich bin da einfach eher ein ruhiger Mensch."

Statt sich unter Druck zu setzen, nimmt "Sascha" die Rolle eines der Topfavoriten für das zweite Major des Jahres gerne an. Die Nummer zwei der Setzliste in Roland Garros zu sein, direkt hinter Rekordchampion und "Sandplatzkönig" Rafael Nadal, fühle sich "richtig gut an", sagte er: "Momentan genieße ich es einfach, auf dem Tennisplatz zu sein, genieße es, vor großem Publikum zu spielen." Sicher keine schlechte Voraussetzung für den angestrebten langen Verbleib im Turnier, wo die Bühnen zunehmend größer werden.

In der zweiten Runde wartet Lajovic

Die nächsten Aufgaben in Paris geht Zverev nun auch entsprechend gelassen an. In Runde zwei erwartet ihn als nächstes ein Duell mit Dusan Lajovic, und auch wenn der Serbe in guter Sandplatzform ist: Richtig ernst wird es für Zverev wohl erst ab dem Achtelfinale, von da an drohen dem dreimaligen Masterssieger gleich mehrere Schwergewichte in Serie. Dann muss Zverev, der noch nie ein Grand-Slam-Viertelfinale erreicht hat, auch beweisen, wie weit es mit der Lockerheit tatsächlich her ist.

(old/sid)
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