Stade Roland Garros Hier finden die French Open 2024 statt
Rafael Nadal, Serena Williams und Roger Federer – sie alle haben schon bei den French Open gespielt und den Wettbewerb in Paris jeweils mehrfach gewonnen. Austragungsort dessen ist seit 1928 das Stade Roland Garros. 2024 finden die 121. French Open vom 26. Mai bis 9. Juni statt. Wir stellen das Stadion näher vor, nennen einige Eckdaten und erklären, wie es zu seinem Namen kam.
Die ersten Tenniswettkämpfe in Paris gab es bereits im 19. und 20 Jahrhundert. „Championnat de France international de Tennis“, also „Internationale französische Tennismeisterschaft“ hieß der Wettbewerb damals, der heute als „French Open“ bekannt ist. Bis 1925 durften nur französische Tennisspieler beim Turnier in Paris aufschlagen. Die Turnier-Anlage, auf der heute gespielt wird, das Stade Roland Garros, existierte damals noch nicht. Ausgetragen wurde der erste Wettbewerb 1891 im Racing Club de France, ein Jahr später im Stade Français.
Nachdem im Jahr 1925 auch ausländische Tennisspieler und -spielerinnen zu den Wettkämpfen zugelassen waren, änderte man den Namen des Wettbewerbs in „Internationaux de France“. Nach dem Davis-Cup-Sieg Frankreichs gegen die USA im Jahr 1927 musste auch ein anderer Ort für den Wettbewerb gefunden werden: Das Stade Roland Garros wurde gebaut.
Roland Garros war ein französischer Luftfahrtpionier und ein echtes Idol des Landes. Als erster Mensch überflog er am 23. September 1913 das Mittelmeer: Von Fréjus in Südfrankreich ging es innerhalb acht Stunden nach Bizerte, Tunesien. Garros starb einen Tag vor seinem 30. Geburtstag, als ihn ein deutsches Jagdflugzeug traf. Um ihn in politisch unruhigen Zeiten im Europa der 1920er-Jahre zu ehren, nutzte der Dachverband für alle französischen Vereine im Tennis (FFT) die Geschichte Garros‘, um ihn zu ehren. So kam das Stadion Roland Garros zu seinem Namen.
Das Stade Roland Garros ist 2024 mit seiner elf Hektar großen Anlage die kleinste aller Grand-Slam-Tennisparks – und nicht einmal halb so groß wie die Anlagen in Melbourne, London und New York. Es beherbergt insgesamt 20 Tennisplätze, darunter die drei Stadien Court Philippe Chatrier, Court Suzanne Lenglen und Court Simonne Mathieu.
Der Court Philippe Chatrier fasst insgesamt rund 15.000 Zuschauerplätze und hat seit 2020 ein in 15 Minuten ausfahrbares Dach. In der Arena Suzanne Lenglen, die nach der erfolgreichsten französischen Tennisspielerin benannt wurde, haben etwa 10.000 Personen Platz – 2024 erstmals überdacht. In den Court Simonne Mathieu passen 5000 Zuschauer. Das Besondere: Die Zuschauerränge sind auf allen vier Seiten von Gewächshäusern umgeben. Insgesamt kommen während der Turnierwochen der French Open rund 500.000 Zuschauer in das Stade Roland Garros.
Der französische Tennisverband regte einmal an, den Tennispark Stade Roland Garros zu erweitern, 55 Plätze sollten entstehen. Diesen Vorschlag lehnten Anwohner allerdings ab. Die meisten Tennisfans schauen sich in den 2000er Jahren den Wettbewerb daher im Internet an: 2019 schauten 381 Millionen TV-Zuschauer in 190 Ländern die French Open. Lediglich fünf Länder der Welt übertrugen das Pariser Grand Slam nicht.
Tickets für die French Open können 2024 nur noch über eine offizielle App gekauft werden. Alle Fans, die bei dem Sandplatzturnier live dabei sein wollen, müssen deswegen auf ihrem Mobiltelefon eine App mit dem Namen Roland Garros installieren, wie der französische Tennisverband FFT mitteilte. In der App werden die Tickets gespeichert. Papiertickets wird es demnach nicht mehr geben. Das werde auch die Zeit beim Schlangestehen reduzieren, erklärte der Verband. Die French Open werden vom 26. Mai bis zum 9. Juni ausgetragen.