Fed-Cup-Frauen scheitern Kerber verliert auch zweites Einzel - Deutschland raus

Stuttgart · Die deutschen Fed-Cup-Frauen sind im Halbfinale gegen Tschechien klar gescheitert. Angelique Kerber (Kiel) verlor am Sonntag in Stuttgart auch ihr zweites Einzel gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova mit 2:6, 2:6.

Fed Cup 2018: Angelique Kerber geht gegen Petra Kvitova unter
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Kerber geht gegen Kvitova unter

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Keine Chance gegen den Seriensieger: Die deutschen Fed-Cup-Frauen sind im Halbfinale gegen Tschechien klar gescheitert. Angelique Kerber verlor am Sonntag in Stuttgart auch ihr zweites Einzel gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova mit 2:6, 2:6.

Obwohl die deutsche Nummer eins Julia Görges (Bad Oldesloe) zuvor 6:4, 6:2 gegen Karolina Pliskova gewonnen und neue Hoffnung auf die Wende genährt hatte, führten die Tschechinnen damit uneinholbar mit 3:1.

Die deutschen Tennis-Damen verloren dann auch noch das Doppel und unterlagen damit Tschechien 1:4. Das deutsche Doppel mit Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld gab wegen einer Verletzung von Görges am Sonntag in Stuttgart nach dem 5:7 im ersten Satz auf. "Sie spürt die Bauchmuskulatur. Ich denke, das war eine Vorsichtsmaßnahme", sagte Teamchef Jens Gerlach.

Die DTB-Auswahl verpasste somit die Chance, erstmals seit 1992 wieder ein Endspiel vor eigenem Publikum zu bestreiten. Stattdessen treffen nun die Tschechinnen, die in den letzten sieben Jahren fünfmal den Titel gewonnen hat, auf den Sieger der Partie zwischen Frankreich und den USA. Dort stand es nach dem ersten Tag 1:1.

Entscheidend war letztlich der Samstag, als die deutsche Doppelspitze kräftig unter die Räder gekommen war. So verlor die Weltranglistenelfte Görges in nur 63 Minuten 3:6, 2:6 gegen Petra Kvitova. Danach war auch die frühere Weltranglistenerste Kerber beim 5:7, 3:6 gegen Pliskova nahezu chancenlos.

Die Partie war damit quasi vorentschieden, auch wenn sich Teamchef Jens Gerlach dennoch kämpferisch gab: "Jetzt heißt es aufstehen, Krone richten, weitermachen", sagte er. Am Abend saß die Mannschaft zusammen und formulierte individuelle Kampfansagen. "Ich habe den Mädels gesagt, dass ich rausgehen werde, um zu gewinnen. Ich wollte die Bälle nicht verwalten, sondern angreifen", berichtete Görges.

Und tatsächlich präsentierte sich Görges wie ausgewechselt. Mit starkem Service kontrollierte die Weltranglistenelfte gegen Pliskova die Partie. Nur 27 Minuten benötigte die 29-Jährige zum Gewinn des ersten Satzes, nutzte im zweiten Durchgang ihre ersten beiden Breakchancen eiskalt und beendete das Match nach 55 Minuten mit einem Ass.

Auch das Publikum in der mit 4500 Zuschauern erneut ausverkauften Porsche-Arena machte sich nun bemerkbar. Hatten am Vortag noch die rund 500 mitgereisten tschechischen Anhänger akkustisch dominiert, herrschte jetzt eine feurige Atmosphäre. "Es war eine unglaubliche Stimmung", sagte Görges anschließend: "Nur so geht es, dass man die Leute mitnimmt und sich auf dieser Wolke tragen lässt."

Doch die Hoffnung auf ein Comeback der DTB-Auswahl keimte nur kurz auf. Kerber kassierte gegen Kvitova im ersten Durchgang drei Breaks und hatte große Probleme in die Partie zu finden. Auch im zweiten Durchgang konnte Kerber Kvitova kaum einmal längere Ballwechsel aufzwingen. So machte die aufschlagstarke Tschechin am Ende kurzen Prozess.

Damit verpasste die DTB-Auswahl neben dem insgesamt achten Finaleinzug im Nationenwettbewerb auch die Revanche für die Endspielpleite von 2014. Von nunmehr neun Fed-Cup-Begegnungen mit Tschechien konnte Deutschland überhaupt erst eine einzige (1987) für sich entscheiden. Die Tschechinnen, die in den letzten sieben Jahren fünfmal den Titel gewonnen hat, treffen nun im Finale auf die USA.

(can)
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