DTB in der Krise Dem Tennis laufen die Mitglieder weg

Düsseldorf · Der Deutsche Tennis Bund hat in den vergangenen zehn Jahren von allen Verbänden im DOSB mit mehr als 500.000 Mitgliedern mit Abstand am meisten Mitglieder verloren. Woran liegt das?

 Angelique Kerber und Alexander Zverev nach einem gemeinsamen Auftritt beim Hopman Cup.

Angelique Kerber und Alexander Zverev nach einem gemeinsamen Auftritt beim Hopman Cup.

Foto: dpa/Tony Mcdonough

Boris Becker hat das Unheil schon vor ein paar Jahren kommen sehen. „Wir alle haben zu wenig aus dem Boom der 1980er- und 1990er-Jahre gemacht. Wir sind nicht mehr die Tennisnation, die wir mal waren. Warum, wieso, weshalb ist ein abendfüllendes Thema. Da haben doch eine Menge Verbandsfunktionäre einige Zeit nicht wirklich darauf geachtet und ziemlich unglückliche Entscheidungen getroffen“, hat der gebürtige Leimener einmal im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt. „Es bedrückt mich schon.“ Nun hat Deutschland aktuell immerhin einen Top-Ten-Spieler in Alexander Zverev, zurzeit auf Position sieben der Weltrangliste gelistet. Angelique Kerber ist zurzeit nur 13. und extrem unbeständig. Beide sind mehr globale Figuren. Die Spielerorganisation ATP hat hohe Erwartungen in Zverev – als ein Gesicht der Sportart für die Zeit nach dem Spanier Rafael Nadal, dem Schweizer Roger Federer und dem Serben Novak Djokovic. Ob Zverev tatsächlich die Hoffnungen erfüllen kann, wird sich zeigen. In seiner Heimat kommt nur wenig vom Glamour des großen Tennis-Zirkus an. Und auch Kerber dürfte trotz gewisser Präsenz in der Werbung einigermaßen unerkannt durch deutsche Fußgängerzonen bummeln können.