Sieg gegen Ungarn Tennis-Herren erreichen Davis-Cup-Endrunde

Frankfurt/Main · Deutschland ist bei der Premiere des neuen Davis-Cup-Finals dabei. Ihre Pflichtaufgabe in der Qualifikationsrunde gegen Ungarn löste die DTB-Auswahl souverän.

Das deutsche Team:  Teamkapitän Michael Kohlmann (von links), Tim Pütz, Jan-Lennard Struff, Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev

Das deutsche Team: Teamkapitän Michael Kohlmann (von links), Tim Pütz, Jan-Lennard Struff, Philipp Kohlschreiber und Alexander Zverev

Foto: dpa/Arne Dedert

Alexander Zverev gab dem Frankfurter Publikum noch einmal eine kleine Kostprobe seines Könnens, die Pflichtaufgabe der deutschen Davis-Cup-Mannschaft war da bereits souverän gelöst. Angeführt von ihrem Jungstar hat sich das Team von Kapitän Michael Kohlmann mit einem ungefährdeten 5:0-Sieg im Erstrundenmatch gegen Ungarn ohne Probleme für das neue Finalturnier in Madrid qualifiziert. Spielen will Zverev bei dem umstrittenen Event aber nicht.

"Ich wollte unbedingt noch einmal raus, weil ich in Madrid leider nicht dabei sein werde", sagte der 21-Jährige, der zu den prominentesten Kritikern des neuen Formats gehört, nach seinem mühelosen 6:3, 6:4-Erfolg am Samstag gegen Gabor Borsos.

Gefordert sind in Spanien stattdessen andere. Jan-Lennard Struff (Warstein) und Tim Pütz (Frankfurt) beispielsweise, die in Frankfurt vor Zverevs zweitem Auftritt durch ein 6:2, 6:3 im Doppel gegen Peter Nagy und Gabor Borsos den vorentscheidenden dritten Punkt geholt hatten. Oder Philipp Kohlschreiber (Augsburg), der zum Abschluss noch David Szintai nach einem sogenannten Matchtiebreak im dritten Satz 6:7 (5:7), 6:3, 10:5 bezwang.

Am Vortag hatten Kohlschreiber und Zverev mit Siegen in ihren Einzeln für die deutsche Führung gesorgt. Erst setzte sich Kohlschreiber in einem Krimi gegen den 19-jährigen Zsombor Piros mit 6:7 (6:8), 7:5, 6:4 durch, dann machte der Weltranglistendritte Zverev durch ein 6:2, 6:2 kurzen Prozess mit dem krassen Außenseiter Nagy.

Auch Pütz und Struff, die in nunmehr vier gemeinsamen Davis-Cup-Matches ohne Niederlage sind, wurden gegen das ungarische Duo von Beginn an ihrer Favoritenrolle gerecht. Nach etwa einer halben Stunde entschied das deutsche Spitzendoppel den ersten Satz für sich. Im zweiten Durchgang glückte Struff und Pütz beim Stand von 3:3 das vorentscheidende Break. Nach insgesamt nur 70 Minuten war der mühelose Erfolg perfekt.

"Großartig, alle haben gepunktet", sagte Kohlmann unmittelbar nach dem Match: "Mehr kann man sich nicht wünschen."

Der Davis Cup wird in diesem Jahr nach einer radikalen Reform lediglich in der Qualifikation nach dem alten Modus ausgetragen - jedoch nur über zwei Tage und jeweils zwei Gewinnsätze. Beim Finalturnier Ende November nehmen insgesamt 18 Mannschaften teil. Viele Topspieler, darunter auch Zverev, haben eine Teilnahme an dem umstrittenen Event allerdings bereits ausgeschlossen.

Zverev ist einer der lautesten Kritiker der vom Weltverband ITF im August beschlossenen Reform, die in Spielerkreisen auf wenig Begeisterung trifft. Vor allem der Termin am Ende der ohnehin langen Tennis-Saison und der Wegfall der Heim- und Auswärtspartien stößt vielen Akteuren sauer auf. Auch wenn Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker, eigentlich selbst Kritiker der Reform, zuletzt dafür warb, "dem Format eine Chance" zu geben.

(dpa/old)
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