Ex-Tennis-Star spricht über Graf Darum ist Gabriela Sabatini Deutschland besonders dankbar

Düsseldorf · Gabriela Sabatini und Steffi Graf lieferten sich während der aktiven Karriere viele spannende Duelle. Nun spricht die Argentinierin über ihre Beziehung zu der deutschen Tennis-Ikone und ihre besondere Verbindung zu Deutschland.

Die Argentinierin Gabriela Sabatini musste einst ihre Karriere aufgrund einer Verletzung früh beenden und kämpfte während der aktiven Zeit mit psychischen Problemen. Damals hielt sie die weitgehend geheim, heutzutage sprechen Tennis-Profis offensiv über ihre Probleme. Immer wieder unterbrechen Athleten und Athletinnen deshalb ihre Karriere oder erklären in der Öffentlichkeit, wie sie sich gerade fühlen. Für Sabatini eine lobenswerte Entwicklung.

7 Mal Wimbledon gewonnen: Das ist Tennislegende Steffi Graf
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Das ist Tennislegende Steffi Graf

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Foto: dpa/Stefan Ruiz

„Der Druck von außen war immer schon vorhanden“, sagte sie nun in einem Interview mit „Welt“. „Ich bin sehr froh, dass Spielerinnen auf die mentalen Probleme hinweisen. Zum Glück können wir heutzutage alle darüber sprechen. Das ist gesünder!“ Allerdings sorgt sie sich um die Rolle der Sozialen Medien. „Die machen alles noch schwieriger. Das ganze Leben wird entblößt. Die Kommunikation ist unfassbar schnell. Jeder sieht alles von dir! Ich bin froh, dass es zu meinen Zeiten noch kein Social Media gab. Daher haben es die heutigen Spielerinnen noch schwerer“, sagte sie.

Schwer haben es die derzeitigen Akteurinnen um Iga Swiatek und Co. auch in den direkten Duellen. Denn für die 53-Argentinierin sind viele Spielerinnen auf „einem guten Niveau. Es ist heutzutage deutlich schwerer, vorherzusagen, wer bei den Grand Slams gewinnt“, sagte sie. „Das ist ein Unterschied zu früher: Da standen immer dieselben Spielerinnen in den Finals. Heute gibt es mehr Abwechslung, beides finde ich gut.“

Eine dieser ständigen Final-Teilnehmerinnen war die deutsche Tennis-Queen Steffi Graf, die Dauerrivalin von Sabatini war. 40 Mal spielten beide gegeneinander. „Sie war meine größte und beste Rivalin“, sagte Sabatini, freut sich aber über eine andere Tatsache: „Zum anderen sind wir gute Freundinnen, neben dem Platz und auch nachdem ich aufhörte. Als sie dann ein paar Jahre später auch zurücktrat, trafen wir uns ein paarmal und spielten einige Showmatches für gute Zwecke. Es war etwas Besonderes mit uns.“

Die Duelle mit Graf hätten sie besser gemacht, sie „kitzelte das Beste“ aus ihr heraus. „Meine Rivalität mit Steffi war großartig. Ich liebte jedes Aufeinandertreffen. So denke ich bis heute“, so Sabatini. Wohl auch deshalb hielt Graf vor einigen Jahren eine Laudatio auf die Argentinierin. „Ich finde, dass sie ein toller Mensch mit großartigen Wertvorstellungen ist. Es ist jedes Mal etwas ganz Besonderes, Zeit mit ihr zu verbringen. Dann sprechen wir aus einem anderen Blickwinkel – mehr als Menschen und nicht als Tennisspielerinnen.“

Und dann hatte Sabatini noch eine überraschende Aussage parat. Denn mit Deutschland verbindet sie nicht nur Graf – sondern auch aufgrund ihres eigenen Parfüms. „Deutschland ist tatsächlich einer der erfolgreichsten Märkte für mein Parfüm. Dafür bin ich Deutschland dankbar“, sagte die 53-Jährige.

(dör)
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