US Open Clijsters krönt sich zur Königin von New York

New York (RPO). Nachdem sie sich in nur 59 Minuten erneut zur Tennis-Königin von Queens gekrönt hatte, begann für Kim Clijsters der schwierigste Teil ihrer Titel-Mission: Erst musste die alte und neue US-Open-Siegerin einen Umweg in Kauf nehmen, um sich in der Box den Kuss von Ehemann Brian abzuholen. Dann wollte ihre kleine Tochter Jada partout nicht mit dem Siegerpokal für die Fotografen posieren – wie noch im Jahr zuvor.

US Open 2010: Clijsters feiert mit Töchterchen Jada
26 Bilder

US Open 2010: Clijsters feiert mit Töchterchen Jada

26 Bilder

New York (RPO). Nachdem sie sich in nur 59 Minuten erneut zur Tennis-Königin von Queens gekrönt hatte, begann für Kim Clijsters der schwierigste Teil ihrer Titel-Mission: Erst musste die alte und neue US-Open-Siegerin einen Umweg in Kauf nehmen, um sich in der Box den Kuss von Ehemann Brian abzuholen. Dann wollte ihre kleine Tochter Jada partout nicht mit dem Siegerpokal für die Fotografen posieren — wie noch im Jahr zuvor.

"Für Jada hat es keine Bedeutung, ob ich siege oder verliere. Ich werde ihr jedenfalls nicht sagen, dass ich das Turnier gewonnen habe. Ich bin einfach nur sehr glücklich", sagte die Belgierin nach dem 6:2, 6:1-Erfolg im kürzesten Finale von Flushing Meadows gegen Wera Swonarewa (Russland), die im Achtelfinale die Darmstädterin Andrea Petkovic besiegt hatte.

Clijsters kassierte nach ihrer Kurzarbeit insgesamt 2,2 Millionen Dollar: 1,7 Millionen Dollar Siegprämie und einen Bonus von 500.000 Dollar für ihre Erfolge auf der vorangegangenen US-Series-Tour.

Der zweieinhalbjährigen Jada mit den lustigen Locken gelang mit ihrer Verweigerung vor den Fotografen indes das, was Swonarewa in einem der einseitigsten Finals nicht annähernd gelungen war - Kim Clijsters an den Rand der Verzweiflung zu bringen.

"Ich liebe New York trotzdem"

"Es ist bitter, in einem Grand-Slam-Endspiel nicht seine Leistung zu bringen. Aber ich liebe New York trotzdem", sagte Wimbledon-Finalistin Swonarewa, die in der Vorschlussrunde überraschend die topgesetzte Caroline Wozniacki mit 6:4, 6:3 ausgeschaltet hatte. Die Dänin verpasste damit den Sprung an die Spitze der Weltrangliste. Die Nummer eins Serena Williams (USA) hatte ihre Teilnahme am letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres wegen einer Fußverletzung absagen müssen.

Für die Weltranglisten-Dritte Clijsters schloss sich durch ihren dritten US-Open-Sieg nach 2005 und 2009 der Kreis. Vor exakt zwölf Monaten hatte die 27-Jährige an gleicher Stelle eines der größten Comebacks der Sport-Geschichte perfekt gemacht.

Nach der Geburt von Jada und einer 27-monatigen Pause hatte "Kimback" Clijsters erst vier Wochen vor Flushing Meadows 2009 ihr erstes Turnier bestritten. "Diesmal war die Ausgangsposition eine ganz andere. Ich hatte mehr Druck, weil die Leute mehr von mir erwartet haben", sagte Clijsters, die im Halbfinale Mitfavoritin Venus Williams (USA) mit 4:6, 7:6, 6:4 bezwungen hatte.

Zwei Tage später flossen nach dem Finale dann trotz aller Freude doch noch kurz die Tränen. "Mein Schwiegervater Bob ist wie ein zweiter Daddy für mich, nachdem mein Vater gestorben ist", sagte Clijsters leise und blickte zu ihrer Familie in die Box. Ihr Papa Leo, ein früherer Profifußballer, war Anfang 2009 einem Krebsleiden erlegen. Zumindest hatte seine Tochter ihm noch den Herzenswunsch erfüllen können, die kleine Jada in den Armen zu halten.

(SID/seeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort