Duo peilt Sieg bei French Open an Becker schwört Djokovic die Treue
Hamburg · Tennis-Legende Boris Becker hat seinem Schützling Novak Djokovic als Trainer die Treue geschworen. "Ich hoffe, der Weg geht noch lange weiter. Ich kann mir nicht vorstellen, bei einem besseren Angebot zu Rafael Nadal oder Andy Murray zu gehen", sagte Becker bei einem Sponsorentermin in Hamburg.
Becker trainiert Djokovic seit Ende 2013 und führte den Serben wieder an die Spitze der Weltrangliste. In diesem Jahr peilt das Duo Djokovics ersten Titel bei den French Open in Paris (ab 24. Mai) an. Dann gilt es vor allem Nadal zu bezwingen - der Spanier gewann neun der letzten zehn Titel im Stade Roland Garros.
"Novak hat das Zeug und das Talent, die French Open zu gewinnen", sagte der dreimalige Wimbledonsieger Becker, "vielleicht ist er im Moment ein paar Prozent besser als die vergangenen Jahre und vielleicht ist Nadal ein bisschen schlechter. Aber alles, wirklich alles muss passen." Nadal bleibe trotz akuter Formschwäche für Becker der "große Favorit" beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt.
Der Coupe des Mousquetaires fehlt Branchenführer Djokovic, der Nadal zuletzt im Halbfinale von Monte Carlo klar bezwang, noch in seiner acht Titel umfassenden Grand-Slam-Sammlung.
Becker kann sich Botschafterrolle für Olympia vorstellen
Becker kann sich unterdessen auch eine Rolle als Botschafter für die Bewerbung Hamburgs um die Olympischen Spiele 2024 vorstellen. London habe den Zuschlag für 2012 auch deshalb bekommen, weil die Organisatoren in England "all ihre internationalen Stars aus Sport und Showbranche zusammengetrommelt haben, um Sympathien zu sammeln und ein gutes Gefühl zu schaffen, dass man sich für London entscheidet", sagte Beckerbei dem Sponsorentermin: "Und das gleiche könnten die Deutschen mit Hamburg auch."
Letztlich würden aber die Verantwortlichen über die Strategie entscheiden. "Es ist auch eine Frage der Eitelkeiten der Sportpolitiker", sagte Becker. Sollte sich "ein Beckenbauer, ein Becker, eine Graf oder eine Witt" engagieren und "der Scheinwerfer mehr auf die Sportler geht, muss das der Politiker erst einmal vertragen. Das schafft nicht jeder. Aber wenn man die Sache ernst nimmt, wäre es die logische Konsequenz, sich mit den besten internationalen Sportstars zusammenzutun."
Grundsätzlich sieht Becker in Hamburgs Bewerbung eine "unglaubliche Chance, die Stadt der Welt zu präsentieren. Und diese Chance sollte ergriffen werden."
Auch Beckers einstiger Erzrivale Michael Stich macht sich Hoffnungen, zu einem "Gesicht" der Bewerbung zu werden. Der Wimbledonsieger von 1991 gehörte der Hamburger Delegation an, die anlässlich der Bestätigung der Bewerbung durch den Deutschen Olympischen Sportbund in der Frankfurter Paulskirche zugegen war.