Sportliches Denkmal bröckelt Djokovic allein gegen die Welt
Meinung | Düsseldorf · Der Erste der Weltrangliste war noch nie der Liebling der Fan-Massen. Seinen Kampf um die uneingeschränkte Zuneigung der Tenniswelt hat er längst verloren. Das sportliche Denkmal, das er sich geschaffen hat, bröckelt, weil er sich zunehmend als unfehlbar darstellt und jeden Kritiker zum Gegner macht.
Wer durch Belgrad geht, der begegnet unweigerlich dem wohl prominentesten lebenden Sohn der Stadt. Mauern sind mit ikonografischen Grafitti verziert, die Tennisstar Novak Djokovic zeigen. Immer wieder sieht man Plakate oder Schriftzüge, die den inzwischen 20-maligen Grand-Slam-Sieger rühmen. Das Haus, in dem sein Großvater lebte und in dem Djokovic im Frühjahr 1999 als Zwölfjähriger Schutz vor den Nato-Angriffe auf Serbiens Hauptstadt suchte, ist selbstredend ebenfalls mit einem Bild des triumphierenden Weltstars markiert.